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- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08. April 2020 07:42
Oberösterreich: Die Entwicklung der Medaillen für Katastropheneinsatz |
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Die Hochwasserkatastrophe 1954 hat bei den betroffenen Menschen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Noch heute geben zahlreiche Markierungen an Häusern Auskunft über das Ausmaß der Katastrophe. Insbesondere die Mitglieder der Feuerwehren waren im Dauereinsatz. |
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Historisch interessierte Leser können die nun folgenden Gesetze im Original (PDF-Datei) lesen: Landesgesetzblatt für Oberösterreich Nr. 5/1955 Landesgesetzblatt für Oberösterreich Nr. 16/1955 |
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1955: Bereits am 17. November 1954 (LGBL Nr. 5/1955) beschloss der Landtag das Gesetz über die Schaffung der Oberösterreichischen Erinnerungsmedaille an den Hochwassereinsatz 1954. Damit sollte "die persönliche Teilnahme an den Hilfs- und Rettungsaktionen anläßlich der Abwehr der Hochwasserkatastrophe im Juli 1954 im Lande Oberösterreich gewürdigt werden". Die näheren Bestimmungen, insbesondere über die Voraussetzungen für die Verleihung sowie über die Ausstattung der Medaille, hatte die Landesregierung durch Verordnung zu erlassen, was am 7. Februar 1955 (LGBL Nr. 16/1955) geschah. Darin ist zunächst festgehalten, "dass
Personen, die Mitglieder der Feuerwehr sind (oder zur Zeit des Einsatzes waren) wird die Medaille auf Vorschlag des O.ö. Landes-Feuerwehrverbandes verliehen, sonst auf Vorschlag der Gemeinde, in der der Vorzuschlagende seinen Wohnsitz hat. Im Übrigen konnte jedermann, der der Ansicht war, die Voraussetzungen zu erfüllen, dies unter Bekanntgabe aller Umstände, die seine Ansicht stützten, der Gemeinde mitteilen. Diese hatte die Angaben zu überprüfen und gegebenenfalls den Vorschlag auf Verleihung zu erstatten. |
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Hochwassermedaille 1954 avers |
Hochwassermedaille 1954 revers |
Die Medaille hat einen Durchmesser von 35 mm und ist in patinierter Bronze ausgeführt. Sie zeigt auf der Vorderseite das Oberösterreichische Landeswappen und eine symbolische Darstellung der bei der Bekämpfung des Hochwassers zutage getretenen Hilfsbereitschaft. Auf der Rückseite trägt sie die Aufschrift "Hochwassereinsatz 1954". Die Verbindung mit dem Band wird durch eine geprägte Öse und einen schmalen Ring hergestellt. Das Band ist 35 mm breit, weiß und rot gespalten mit einem beiderseits je 1 mm breiten roten bzw. weißen Vorstoß. Geregelt wurde in der Verordnung unter anderem auch noch, dass
Das Gesetz über die Schaffung der Oberösterreichischen Erinnerungsmedaille an den Hochwassereinsatz 1954 wurde erst vor wenigen Jahren (LGBL Nr. 84/2002) aufgehoben. |
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1960: Grund für diese - wenn auch sehr verspätete - Aufhebung war, dass der Landtag bereits 42 Jahre (!) zuvor, am 30. März 1960, beschlossen hatte (LGBL Nr. 18/1960), die Oberösterreichische Erinnerungsmedaille für Katastropheneinsatz zu schaffen. War die Medaille aus dem Jahr 1954 also noch einem ganz speziellen Ereignis gewidmet, wurde die neue Medaille nunmehr "für persönlichen aufopfernden und uneigennützigen Einsatz bei Hilfs- und Rettungsmaßnahmen anläßlich der Abwehr von Elementarkatastrophen und anderen katastrophenartigen Ereignissen im Lande Oberösterreich" verliehen. Die Medaille kann auch mehrmals verliehen werden. Im Bereich der FF Pupping sind dem Autor einige Mehrfachverleihungen (1982 und 2002) bekannt. Aus welchem Grund auch immer: Sowohl die Medaille für 1982 als auch jene für 2002 wurden am falschen Band (siehe Bild) verliehen, da der rote bzw. weiße Vorstoß fehlt. Offenbar wurden die Medaillen vom Produzenten mit dem falschen Band hergestellt und die Lieferung wurde akzeptiert. |
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Oberösterreichische Erinnerungsmedaille für Katastropheneinsatz avers |
Oberösterreichische Erinnerungsmedaille für Katastropheneinsatz revers |
Die näheren Details sind wieder in einer Verordnung (LGBL Nr. 28/1962) geregelt:
Die Medaillen werden von Amts wegen oder auf Vorschlag verliehen. Jedermann ist berechtigt, die Verleihung der Medaille für sich oder für eine andere Person bei der Bezirksverwaltungbehörde vorzuschlagen. Vorschläge auf Verleihung der Medaille an Mitglieder von Einsatzorganisationen (ua. auch Feuerwehr) sind vom zuständigen Dienstvorgesetzten einzubringen. |
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Für das Hochwasserergnis 2013 wurde diese Medaille nach einigem Hin und Her auf Landesebene schlussendlich 2016 doch noch verliehen. Die Auslieferung erfolgte nun endlich mit dem korrekten Band, auf dem jedoch zusätzlich die Spange "Hochwasser 2013" angebracht ist. Somit gibt es in der FF Pupping einige Kameraden, an die diese Medaille nun bereits zum dritten Mal verliehen wurde. |
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Oberösterreichische Erinnerungsmedaille für Katastropheneinsatz mit Spange "Hochwasser 2013" avers | Oberösterreichische Erinnerungsmedaille für Katastropheneinsatz mit Spange "Hochwasser 2013" revers |