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- Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02. Juli 2023 15:08
Kaiserreich Österreich-Ungarn / Transleithanien: |
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Von damaligen österreichischen Beamten geprägt ist die Aufteilung der Doppelmonarchie in Cisleithanien und Transleithanien, also die Länder dies- und jenseits des Flusses Leitha. Die vereinigten Länder der Stephanskrone (Transleithanien) umfassten im Laufe der Geschichte das heutige Ungarn, die heutige Slowakei, die Karpatenukraine, das Banat, die heute serbische Vojvodina und das Burgenland, ebenso Siebenbürgen (im nordwestlichen Teil des heutigen Rumänien), winzige Teile des heutigen Polen, das damalige Königreich Kroatien und Slawonien sowie Fiume, das heute kroatische Rijeka. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teilen der Habsburgermonarchie lagen diese Länder alle außerhalb des bis 1806 bestehenden Heiligen Römischen Reichs. |
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Die erste Dienstmedaille des Ungarischen Landes-Feuerwehrverbandes (MOTSZ) – Eine fast 10-jährige Entstehungsgeschichte Die erste freiwillige Feuerwehr in Ungarn wurde 1835 gegründet. Bereits 5 Jahre vorher, also 1830, wurde von König Ferdinand V. (Kaiser Ferdinand I. von Österreich) eine Medaille für Lebensrettung gestiftet, die auch an Mitglieder von Feuerwehren verliehen wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurden einige Medaillen aus unterschiedlichsten Anlässen gestiftet (Fahnenweihen, 1. Generalversammlung der Ungarischen Feuerwehren 1871, Feuerlöscher-Ausstellungen, Gründung von Feuerwehren…). Die frühesten Überlegungen, eine Dienstmedaille des MOTSZ zu stiften, gehen ca. auf das Jahr 1867 zurück. Es folgte nun jedoch eine fast 10jährige Diskussion. Einzelne Feuerwehren wollten das Ergebnis dieser Diskussion nicht mehr abwarten und stifteten eigene Medaillen, so etwa die Freiwillige Feuerwehr von Révkomárom, die 1871 gegründet worden war und bereits 1876 eine Dienstmedaille für 5 Jahre in Bronze verlieh. Nándor Martinengo, legte auf der Sitzung des MOTSZ-Präsidiums am 4. März 1877 einen Vorschlag zur Stiftung von Dienstmedaillen für V, X bzw. XV Jahre vor. Das Präsidium vertrat dazu die Ansicht, dass die Verleihung von Verdienstorden ein Vorrecht des Souveräns sei, und akzeptierte den Antrag daher nicht. Die IV. Generalversammlung von Iglu im Jahr 1878 forderte jedoch das Präsidium auf, Statuten auszuarbeiten. In der Sitzung des Präsidiums vom 8. September 1878 wurden erste Statuten entworfen, die Medaillen in Bronze für V und in Silber für X und XV Jahre vorsahen. Am 8. September 1879 wurde im MOTSZ-Präsidium ein erster Entwurf präsentiert:
Vorgesehen war für fünf Dienstjahre eine große Bronze-Medaille (Durchmesser 40 mm; Stärke 1,75 mm), für zehn Dienstjahre eine kleine Silber-Medaille (Durchmesser 31 mm; Stärke 3 mm) und für fünfzehn Dienstjahre eine große Silbermedaille (Maße wie für die große Bronze-Medaille). Da die finanzielle Lage des Verbandes zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Deckung der Produktionskosten ermöglichte, wurde die Entscheidung nicht umgesetzt, und weitere Maßnahmen wurden „bis zu besseren Zeiten“ ausgesetzt. |
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Der vorliegende Entwurf wurde bereits 1880 geändert:
Dienstmedaille für 10 Jahre
Dienstmedaille für 15 Jahre
Die dazugehörigen Statuten umfassten 18 Paragrafen, wurden im November 1880 in Budapest beschlossen und auch veröffentlicht. Der offizielle Titel dieser Medaille lautet: „A magyar tűzoltók szolgálati érme“ – „Dienstmünze der Feuerwehrmänner Ungarns". Sie sollte an einem französisch gebundenen Band in den ungarischen Nationalfarben auf der linken Brust nach allen staatlichen militärischen und zivilen Auszeichnungen getragen werden. Interessant, dass zu diesem Zeitpunkt noch 5 Stufen in unterschiedlichen Materialien (Bronze, Silber und Gold) und Größen (kleine Medaille mit 31 mm Durchmesser, Stärke 3,5 mm und große Medaille mit 40 mm Durchmesser, Stärke 1,75 mm ) vorgesehen waren:
Die Statuten wurden dem königlich ungarischen Innenministerium zur Genehmigung vorgelegt und von diesem an das k. k. gemeinsame Kriegsministerium weitergeleitet. Dieses verwies die Angelegenheit jedoch an das ungarische Landesverteidigungsministerium, von dem es schließlich Ende 1882 abgelehnt wurde. Die wesentliche Begründung war, dass das vorliegende Muster der Militär-Kriegsmedaille zu ähnlich sehen würde. Nach anderer Quelle wurde das Tragen einer derartigen Medaille auf der Uniform neben staatlichen militärischen und zivilen Auszeichnungen als unpassend empfunden. |
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1884 – Der Beschluss von Banská Štiavnica Die Diskussion war aber nicht mehr zu stoppen. Der von 17. bis 20. August 1884 in Banská Štiavnica abgehaltene VII. Allgemeine ungarische Feuerwehrtag kam zu dem Schluss, dass die Dienstmedaille kein Verdienstorden sei, da sie lediglich eine Anerkennung für die lange Dienstdauer sei. Der MOTSZ könne derartige Medaillen daher selbst - ohne Zustimmung der Regierung – verleihen. In der Sitzung des Präsidiums vom 17. August 1884 wurde bereits eine Auszeichnung für 25 Jahre ad acta gelegt. Die vorherrschende Meinung: „Bis wir wirklich in die Situation geraten, einen unserer Kameraden mit einer solchen Medaille auszeichnen zu müssen, können wir uns wahrscheinlich auch auf etwas mit dem Staat einigen.“ An einer Auszeichnung für 5 bis 20 Jahre wurde vom Präsidium jedoch festgehalten. Folgerichtig beschloss die VII. Generalversammlung des MOTSZ auch gleich die endgültigen Statuten, die dann mit Beschluss des Präsidiums vom 16.01.1886 in Kraft traten. Der offizielle Titel lautete nunmehr „A magyar önkéntes tűzoltók szolgálati érme“ – „Dienstmünze der freiwilligen Feuerwehrmänner Ungarns“. Der Unterschied zum ursprünglichen Entwurf von 1880 liegt nur im Wort önkéntes / freiwillig. Eine Verleihung war also nur an freiwillige Feuerwehrmänner vorgesehen, was in den Statuten auch nochmals ausdrücklich festgehalten wurde. Erste Diskussionen über diese Einschränkung gab es jedoch bereits 1886. Überdies musste der Auszuzeichnende einem Feuerwehrverein mit ministeriell genehmigten Statuten angehörten, welcher Mitglied im MOTSZ war. Die Medaille hat einen Durchmesser von 37 mm und wurde in folgenden Stufen verliehen:
Die noch bis zum Vortag angedachten Auszeichnungen für 20 bzw. 25 Jahre waren damit (zumindest vorläufig) Geschichte. |
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Die Vorderseite zeigt in der Mitte einen nach links gewandten Feuerwehrhelm, darunter zwei gekreuzte Feuerwehrbeile und diese wieder unterlegt mit einem nach oben offenen Eichenlaubkranz. Dieses Ensemble ist umgeben von der Umschrift MAGYAR ORSZÁGOS TÜZOLTÓ SZÖVETSÉG. Auf "6 Uhr" befindet sich in einer kleinen Tafel die römische Ziffer V, X bzw. XV als Hinweis auf die Dienstzeit in Jahren. Die Originalunterlagen sprechen hier von einem Feuerwehrhelm über zwei gekreuzten Beilen und „darunter inmitten eines offenen Eichenkranzes, eine römische V, X oder VX“. Diese Beschreibung passt noch eher zu den ursprünglichen Entwürfen aus 1880 und steht in offensichtlichem Widerspruch zur tatsächlichen Gestaltung der Medaillen, die sowohl im Original vorliegen als sich auch in Bildform in den Unterlagen des Ungarischen Feuerwehrmuseums finden. Auf der Rückseite findet man wieder den Feuerwehrhelm mit den beiden Feuerwehrbeilen. Der Helm ist diesmal jedoch nach rechts gewandt, der Eichenlaubkranz fehlt. Am oberen Ende des Medaillons findet sich die Inschrift SZOLGÁLATI ÉREM, am unteren Ende die Inschrift ALAPITTATOTT 1884. Die beiden Inschriften sind auf "9 Uhr" bzw. auf "3 Uhr" jeweils durch einen sechszackigen Stern getrennt. Die Dienstmedaillen wurden in dieser Form bis ca. 1902 verliehen. Es sind verschiedene Varianten mit jeweils nur geringfügigen Abweichungen bekannt. Die wesentlichen Abweichungen betreffen die Größe der Buchstaben und die Gestaltung der Akzente (Strich vs. Punkt). Die Kosten der Medaille waren von der jeweiligen Feuerwehr zu tragen. Bei Verleihung einer höheren Stufe war die vorhandene Medaille zurückzustellen, wobei der Wert angemessen vergütet wurde. Wichtig war, dass die Dienstzeit ununterbrochen sein musste, was bei maximal sechsmonatiger Unterbrechung als noch gegeben angesehen wurde, wobei der Zeitraum der Unterbrechung natürlich angehängt werden musste. Einzige Ausnahme: War der Militärdienst Ursache der Unterbrechung, so wurde die Zeit davor und danach als ununterbrochen zusammengezählt. Die Medaillen waren an einem vertikalen Band in den Landesfarben im französischen Stil angebracht. Zunächst war angedacht, die Medaillen in Wien oder Berlin produzieren zu lassen. Die Angebote wurden jedoch als „horrent theuer“ eingestuft. Schließlich wurde mit einem Professor an der Budapester Kunstgewerbe-Akademie doch noch eine Lösung gefunden. Dem MOTSZ fehlten übrigens die Mittel, den Prägestempel zu erwerben, was dann erst 1891 erfolgte. Ende 1885 waren genug Stücke produziert, um mit der Verteilung zu beginnen. Die Statuten wurden am 1. Februar 1886 in der Tűzoltó-Közlöny veröffentlicht. Darin enthalten waren auch die Bezugsbestimmungen. Die ersten Dienstmedaillen wurden an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Óbuda-Werft in Budapest verliehen. Am 1. Mai 1886 wurden 4 XV-, 4 X- und 9 V-Jahresmedaillen verliehen. Insgesamt wurden im Jahr 1886 mehr als 2.000 Feuerwehrmänner von 70 Feuerwehren ausgezeichnet. |
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Dienstmedaille 1884 2. Klasse am falschen Dreiecksband (siehe dazu oben) links avers, rechts revers |
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Dienstmedaille 1884 |
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In dieser zeitgenössischen Skizze ist die vorgesehene Vergoldung im Mittelmedaillon sehr gut erkennbar. |
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Erste Diskussionen über eine Änderung Schon 1884 hatte es übrigens im Präsidium die Überlegung gegeben, anstelle der Dienstmedaillen für 5 (Bronze), 10 (Silber) und 15 (Gold) Jahre solche für 10 (Bronze), 15 (Silber) und 25 (Gold) Jahre auszugeben. Dies wurde aber bekanntlich nicht umgesetzt. Die erst 1884 getroffene Entscheidung führte bereits 1886 zu etlichen Diskussionen: In der Sitzung des Präsidiums vom 13. Juni dieses Jahres wurde insbesondere die „Einfachheit der 15-jährigen Dienstmedaille“ erörtert. Der maßgebliche Unterschied bestehe nur in der Vergoldung des Mittelteiles. Verschiedene Änderungsvorschläge wurden jedoch aufgrund der damit verbundenen Kosten nicht weiterverfolgt. Zahlreiche Fragen ergaben sich auch hinsichtlich der anrechenbaren Dienstjahre. Nochmals klargestellt wurde, auch dass Mitglieder von Pflichtfeuerwehren keinen Anspruch auf die Medaille hatten. „Sekretäre“ und „Schatzmeister“ sollten nur dann einen Anspruch haben, wenn sie auch „eine aktive Tätigkeit“ ausüben. Gemeint war damit wohl, dass sie im Einsatzfall auch ausrückten. Und auch die Diskussionen über die Gestaltung der Medaillen wurden fortgesetzt. So wurde etwa am 29. Juli 1889 bei der Sitzung des Präsidiums in Budapest von Zsigmond Goreczky, Sekretär des MOTSZ, eine Dienstmedaille „mit einer hübschen Krone“ präsentiert, „die als Medaille für XV Dienstjahre oder eine höhere Klasse verwendet werden kann“. Der Vorstand wollte die Sache jedoch nicht weiter verfolgen. Es sollte vielmehr vorab festgestellt werden, ob ein Feuerwehrmann nach 25 Jahren Dienst eine zivile Auszeichnung erwarten kann. Sollte dies nicht der Fall sein, dann könne man der Generalversammlung die präsentierte Medaille entweder als höheren Grad oder anstelle der alten XV-Jahresmedaille vorschlagen. 1891 wurde schließlich die erste Verleihungsstatistik veröffentlicht: insgesamt wurden von 1886 bis 1890 6.252 Medaillen verliehen. In diesem Jahr herrschte auch große Aufregung in einer Sitzung des Präsidiums. Bei der Feuerwehr Szered sollten statutenwidrige Dienstmedaillen ausgegeben werden, was von zwei anwesenden Mitgliedern des Präsidiums jedoch unterbunden wurde. Pikant: Die Medaillen waren von den Szereder Kameraden bei der Firma Moritz Tiller und Bruder in Budapest ausdrücklich in dieser Form bestellt worden. Tiller verweigerte daher die Rücknahme. Um weitere Missbräuche zu vermeiden, erwarb der MOTSZ den Prägestock. 1894 beantragte der kroatische Verband bei der dalmatinisch-kroatisch-slavonischen Nationalregierung die Erlaubnis, eigene Dienstmedaillen für V, X und XV Jahre verleihen zu können. |
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Kontakte mit dem österreichischen Feuerwehrband wegen einer staatlichen Auszeichnung für 25 Dienstjahre Am 4. März 1894 berichtete der Präsident in der Sitzung des Präsidiums, dass der österreichische Feuerwehrverband von den österreichischen Ministern und sogar von seiner Kaiserlichen Hoheit Erzherzog Joseph wegen der 25-jährigen Feuerwehrdienstmedaillen befragt worden sei. Alle erklärten, dass ein gemeinsames Vorgehen mit dem MOTSZ erfolgen solle. Reginald Czermák, der Präsident des österreichischen Verbandes, habe diesen dazu ja bereits mehrmals schriftlich kontaktiert. In Ungarn köchelte währenddessen das Thema einer Medaille für 25 Dienstjahre weiter. So berichtete der Verbandssekretär Jozsef Szily im 4. März 1894, „dass die Entscheidungen des Verwaltungsrates, ein zuständiges Gremium für die Einrichtung einer XXV-jährigen Feuerwehrmedaille zu ernennen, ordnungsgemäß umgesetzt wurde. Und weiters wurde dazu in der Sitzung des Präsidiums vom 25. März 1895 mit Bezugnahme auf einen Briefwechsel mit Reginald Czermák beschlossen, dass der ungarische und der österreichische Verband zusammenarbeiten, damit die Angelegenheit Seiner Majestät vorgelegt wird. Nach einem ruhigen Jahr 1896 wurden 1897 weitere Aktivitäten gesetzt. Der Verband stand dabei unter Druck, da einige Komitatsverbände bereits eigene Medaillen für 25 Dienstjahre geschaffen hatten. Und nun wurde auch der Wunsch geäußert, dass der Kaiser nicht nur die Dienstmedaille genehmigen sollte, sondern vielmehr diese auch unter seiner Schirmherrschaft stehen solle. Auch Erzherzog Joseph, Protektor der ungarischen Feuerwehren, sollte um seine Unterstützung gebeten werden. Im Zusammenhang mit dem Bemühen, eine staatliche Auszeichnung für 25jährige Dienstzeit in der cisleithanischen Reichshälfte zu etablieren, erschien am 05.05.1897 in den Feuerwehr Signalen XIV Jahrgang Nr. 15 auf den Seiten 1 und 2 folgender Artikel, der auch die Statuten der hier beschriebenen Auszeichnung enthält:
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1898 - Neuerlicher Vorstoß zur Änderung der Dienstmedaillen des MOTSZ 1898 wurde der Antrag des Komitatsverbandes von Heves, die Bestimmungen über die Dienstmedaillen zu ändern, behandelt. Neben der Abschaffung der Dienstmedaille für 5 Jahre sollte eine Bronzemedaille für 10 Jahre, eine Silbermedaille für 15 Jahre, eine Goldmedaille für 20 Jahre und ein Silberkreuz für 25 Jahre sowie für 30 Jahre ein goldenes Kreuz gestiftet werden. Dieser Vorschlag wurde vom Präsidium unter dem Vorbehalt unterstützt, dass ohnehin bereits Schritte unternommen würden, um eine staatliche Auszeichnung für 25 Jahre zu erhalten. Sollten diese Bemühungen erfolgreich sein, wären das Abzeichen für 25 und für 30 Jahre obsolet. Die Abschaffung der Dienstmedaille für 5 Jahre wurde aber jedenfalls unterstützt und in der Sitzung des Präsidiums am 1. Februar 1898 beschlossen, das Thema der Generalversammlung 1899 vorzulegen. Auch an einer anderen Front waren die ungarischen Kameraden 1898 aktiv, feierte doch in diesem Jahr Kaiser Franz Joseph I. das 50-Jahr-Jubiläum seiner Thronbesteigung. Aus diesem Anlass wurde von ihm die Jubiläums-Erinnerungsmedaille in mehreren Varianten gestiftet. Kommandant Donáth von der Feuerwehr Pilismarót richtete die Anfrage an das Präsidium, die Gewährung von Gedenkmedaillen an Feuerwehrkommandanten auf die gleiche Weise wie an das Militär zu veranlassen. Da jedoch Maßnahmen in dieser Richtung ein ausschließliches Recht Seiner Majestät seien, könne das Präsidium nicht eingreifen. Überdies sei das fragliche Jubiläum nicht ungarisch, sondern nur österreichisch. Am 15. August 1899 widmete die Generalversammlung in Brassó dem Thema Dienstmedaillen breiten Raum, ohne zu einer wirklichen Entscheidung zu gelangen. Über den Antrag des Heveser Komitatsverbandes (siehe oben) wurde heftig diskutiert. Der Landesfeuerwehr-Ausschuss modifizierte diesen Antrag: Für 10 Jahre sollte eine Bronze-Medaille, für 20 Jahre eine Silbermedaille und für 25 Jahre eine „innen vergoldete“ Silbermedaille verliehen werden. Verdienstkreuze wurden abgelehnt, da man nicht in die Kompetenz des Monarchen eingreifen wollte. Ein Ergänzungsantrag, dass die höchste Stufe aus massivem Gold sein sollte, wurde aus Kostengründen abgelehnt. Letztendlich einigte man sich darauf, den Status quo beizubehalten, jedoch „soll ein höhergradiges Abzeichen creirt werden, für 25 Dienstjahre“. Das Verbandspräsidium solle dazu dem nächsten Landes-Feuerwehrtag einen Vorschlag unterbreiten. Abgelehnt wurde auch der Antrag, eine eigene Auszeichnung in Kreuzform für die Teilnahme an 100, 200 bzw. 300 Bränden zu schaffen. Wohl zu Recht befürchtete man hier ein zu großes Gefälle zwischen Stadt- und Landfeuerwehren. Das Jahr 1900 war wieder geprägt von zahlreichen Diskussionen hinsichtlich der Anrechnung der Dienstzeit, insbesondere dann, wenn sich diese aus freiwilligem und verpflichtetem Dienst zusammensetzte. Zwischendurch gab es auch wieder eine Anfrage nach dem Status der Dienstmedaille für 25 Jahre. Hier verwiesen Präsident und Sekretär jedoch darauf, dass die Angelegenheit noch anhängig sei, da ein Vorschlag ja erst bei der Generalversammlung 1902 zu erstatten sei. Interessant im Jahr 1900 auch ein Bericht anlässlich einer Sitzung des Komitatsverbandes von Sopron. Dort wurden die Zustände in Német-Keresztűr (dem heutigen Deutschkreutz im Burgenland) beklagt. Kurz nach der Verleihung von Dienstmedaillen war eine Inspektion durch den Bezirksinspektor angesagt. Als dieser eintraf, trat das Kommando zurück und erklärte die Feuerwehr für aufgelöst. Der gleiche Bezirksinspektor berichtete in dieser Sitzung auch, dass in etlichen Dörfern keine Dienstmedaillen verliehen werden, weil der Feuerwehr das Geld für die Anschaffung fehle und die Gemeinden sich nach Kräften gegen die Übernahme der Kosten wehrten. Anfang 1901 ersuchte der österreichische Feuerwehrverband um die Statuten sowie um je ein Exemplar der Dienstmedaillen. Dies mit der Begründung, dass man seit Jahren vergeblich die Einrichtung einer 25-jährigen staatlichen Feuerwehrmedaille fordere und nun die Stiftung einer eigenen 10-, 20- und 30-jährigen Dienstmedaille plane. |
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1902 – Erste konkrete Entwürfe für die Neugestaltung der Dienstmedaille des MOTSZ In der Präsidiumssitzung vom 2. Juni 1902 präsentierte Gyula Szabó, damals Sekretär des MOTSZ, Zeichnungen mit Dienstmedaillen für XX, XXV und XXX Jahre, die jedoch wenig Anklang fanden. Am 8. Juni 1902 wurde anlässlich der MOTSZ-Generalversammlung der Kreis der Empfänger der Dienstmedaille deutlich erweitert. Neben Mitgliedern von freiwilligen Feuerwehren sollten nun auch Mitglieder von Berufs-, Fabriks-, Pflicht- oder Privatfeuerwehren in den Genuss der Auszeichnung kommen. Voraussetzung war jedoch, dass diese Feuerwehr Mitglied des MOTSZ ist. Bei der Sitzung am 5. August 1902 legte Gyula Szabó neue Entwürfe vor:
Diese Vorschläge wurden nicht umgesetzt. Maßgeblich für die weitere Entwicklung war jedoch der Antrag von István Köhler, das Wappen des MOTSZ auf der Rückseite der Medaillen zu platzieren, um so eine Nachahmung der Medaille zu verhindern. Der Antrag wurde angenommen. Gleiches gilt für den Antrag von Zoltán Scossa, eine andere Form des Bandes zu verwenden. |
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Erweiterung der Dienstmedaille des MOTSZ auf der Generalversammlung in Eger In der Sitzung des Präsidiums des MOTSZ vom 14. August 1902 in Eger wurde noch intensiv diskutiert, ob die geplante Änderung der Dienstmedaillen in eigener Kompetenz beschlossen werden könne oder ob die Materie der Generalversammlung vorzulegen wäre. Das Präsidium präsentierte jedenfalls am 17. August 1902 bei der XV. Generalversammlung im Rahmen des XV. Landes-Feuerwehrtages in Eger die Überlegung, die bisherigen Dienstmedaillen für 5, 10 bzw. 15 Jahre um Auszeichnungen für 20, 25 und 30 Jahre zu ergänzen. Ein wesentlicher Antrag im Zuge der dortigen Diskussionen kam vom Imre Blázy, Kommandeur von Veszprém. Er präsentierte eine neue Zeichnung, die einen fünfzackigen Emaille-Stern mit einem Helm, einem Lorbeerkranz und einem Feuerabzeichen zeigt. Auch dies wird uns in weiterer Folge noch begegnen. Zusätzlich entspann sich noch die mittlerweile schon fast unendliche Diskussion, ob Mitglieder von Pflichtfeuerwehren mit der Dienstmedaille ausgezeichnet werden können. Diese wurde mitunter nicht mehr ganz sachlich geführt. War doch eines der Argumente für die Verleihung an Mitglieder von Pflichtfeuerwehren, dass auch freiwillige Feuerwehrmänner nur dann zur Übung kämen, wenn der Kommandant anschließend das Bier bezahle. In der abschließenden Abstimmung wurde dann von der Generalversammlung die Stiftung der Medaillen für XX, XXV und XXX Jahre beschlossen. Eine Verleihung an verpflichtete Feuerwehrleute wurde nach wie vor ausgeschlossen, wohl aber sollte eine solche an besoldete Feuerwehrleute von Berufsfeuerwehren möglich sein. In diesem Zusammenhang erklärte Sekretär Szilárd Breuer als Berichterstatter des Verbandes sowie als Kommandeur und Vertreter einer Pflicht-Feuerwehr, dass er beim Innenminister Berufung gegen diese Entscheidung einlegen werde, weil er sie für statutenwidrig halte und weil damit eine Verletzung der Rechte bestimmter Mitgliedsorganisationen gegeben sei. Am 13. September 1902 wurde in Budapest weiter diskutiert. Szilárd Breuer stellte den neuen Wortlaut der Statuten für die Dienstmedaillen vor und schlug gleichzeitig vor, die Medaille für V und X Jahre in Bronze und für XV und XX Jahre in Silber auszugeben. Für XXV und XXX Jahre sollte ein Emaille-Stern geschaffen werden. Zoltán Scossa schlug vor, dass das Band dreieckig sein sollte. Das Präsidium des Verbandes akzeptierte diese Vorschläge. Darüber hinaus wurde beschlossen, die Vorschriften zusammen mit der eingegangenen Beschwerde dem Innenministerium vorzulegen. In der Sitzung Präsidiums vom 7. Dezember 1902 wurde das Ersuchen des Präsidenten des Österreichischen Reichsverbandes behandelt, ihm auf seine Kosten ein Foto der ungarischen Dienstmedaillen zukommen zu lassen. Diese würden benötigt, um in der österreichischen Reichshälfte eine ähnliche Medaille zu etablieren. Zu Recht wies Dr. József Szily darauf hin, dass die Österreicher bereits Medaillen als Muster erhalten hatten. Dem Wunsch wurde trotzdem nachgekommen, allerdings mit dem Hinweis, dass die ungarischen Kameraden in absehbarer Zeit neue Medaillen haben würden. In der Sitzung des Präsidiums vom 14. Februar 1903 wurde berichtet, dass der geänderte Entwurf der Dienstmedaillen gemeinsam mit der angekündigten Berufung im September 1902 dem Innenministerium vorgelegt wurde, eine Genehmigung jedoch bis dato nicht eingegangen sei unddaher die Medaillen für XX, XXV und XXX Dienstjahre noch nicht vergeben werden. |
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Die Dienstmedaille des MOTSZ – Version 1902/1 (nicht verliehen) Zwei Wochen später war es dann endlich soweit: Am 28. Februar 1903 wurden die neuen Statuten genehmigt und kurz darauf auch am 15. März 1903 auf Ungarisch veröffentlicht. Eine gleichlautende deutsche Version wurde am 15. Juli 1903 publiziert. Inhaltlich hinsichtlich der Gestaltung übereinstimmend beschreibt Gábor Magyar 1991 die Auszeichnungen. Die wesentliche Neuerung war die Ausweitung der Dienstzeit, für die eine Medaille verliehen wurde, auf bis zu 30 Jahre. Entgegen der früheren Diskussionen war auch die Dienstmedaille für 5 Jahre beibehalten worden. § 3 der Statuten traf folgende Einteilung: „Die Dienstmedaille für jede Klasse lautet wie folgt: I. Klasse, 5 Jahre = Kanonenerzmedaille; II. Klasse, 10 Jahre = Kanonenerzmedaille mit Helm, III. Klasse, 15 Jahre = Silbermedaille IV. Klasse, 20 Jahre = Silbermedaille mit Helm V. Klasse, 25 Jahre = emaillierte Medaille in Sternform mit Lorbeerkranz V. Klasse, 25 Jahre = emaillierte Medaille in Sternform mit Lorbeerkranz mit Helm Der Durchmesser der V-, X-, XV-, XX-jährigen Medaillen beträgt 35 mm, der XXV-, XXX-jährigen Medaillen 40 mm; jeweils mit einer Stärke von 2,5 mm.“ In § 4 war geregelt, dass die V-, X-, XV- und XX-jährige Medaille kreisförmig ist. Sie trägt auf der Aversseite in der Mitte einen über zwei gekreuzten Beilen ruhenden Feuerwehr-Kommandanten-helm, im unteren Teil des Kreises einen geöffneten Eichenkranz zwischen dessen beiden Teilen die die Dienstzeit ersichtlich machende römische Zahl steht. Die sternförmige XXV- und XXX-jährige Medaille trägt auf der Aversseite im weißen Mittelfeld die römische Ziffer "XXV" bzw. "XXX". Ein fünfzackiger Stern zweigt vom Mittelfeld ab, dessen Felder mit roter Emaille bedeckt sind. Den Stern umrahmen emaillierte Feuerwehr-Embleme und ein grüner Lorbeerkranz. Das Mittelfeld der Reversseite sämtlicher Medaillen nimmt das Wappen des MOTSZ ein. Die X-, XX-, XXX-jährigen Medaillen werden durch einen Feuerwehr-Kommandantenhelm gekrönt. Die Rundschrift auf der Aversseite lautet „A magyar országos tűzoltó-szövetség szolgálati érme]“, jene auch der Reversseite „Alapittatott 1884, illetve 1902“. Die soeben beschriebene Gestaltung der Dienstmedaille wird in weiterer Folge als „Version 1902/1“ bezeichnet. Der Innenminister hatte auch eine Entscheidung hinsichtlich der Mitglieder von Pflichtfeuerwehren getroffen. Die Berufung wurde für unzulässig erklärt, der Ausschluss der Pflichtfeuerwehren von der Verleihung von Dienstmedaillen von ihm als vereinsinterne Angelegenheit betrachtet, die in der Kompetenz der Generalversammlung liegt. |
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Die Dienstmedaille des MOTSZ – Version 1902/2 (ca. 1903/1904 verliehen) Die Generalversammlung hatte die endgültige Festlegung der Regeln dem Präsidium anvertraut. Und dieses nahm in seiner Sitzung vom 18. April 1903 noch Änderungen sowohl hinsichtlich der Gestaltung als auch der Umschrift vor:
Der Verbandssekretär Dr. József Szily schlug dazu noch vor, dass das Stiftungsjahr für alle Medaillen einheitlich mit 1884 angegeben werden sollte, "weil sonst die Anzahl der Gravuren realistischerweise zunehmen würde." Dies wurde von Präsidium letztendlich auch so beschlossen (in weiterer Folge als „Version 1902/2“ bezeichnet). Dr. József Szily erläuterte, dass Professor Károly Herpka (der mit der Detailgestaltung beauftragt wurde) „Gravuren der Dienstmedaillen anfertigt und nach 1 Monat Medaillen bringen kann“. Am 6. Juni 1903 berichtet der Verbandssekretär in der Präsidiumssitzung, dass an Dienstmedaillen 300 Stück für X Jahre, 300 Stück XV Jahre, 300 Stück für XX Jahre, 100 Stück für XXV Jahre, 50 Stück für XXX Jahre um 3050 Kronen bestellt wurden. Wieso keine Medaillen für V Jahre bestellt wurden, ist nicht erwähnt. In diesem Zusammenhang stimmt das Präsidium auch noch zu, dass das Helmdesign auf beiden Seiten geprägt und im Gelenk beweglich sein und der Ring mobil sein wird. Kaum waren die Exemplare geliefert, begann die Diskussion über die Ausführung. Der Helm sei zu klein, die Farbe der Emaillierung zu blass und die Zahl zur Angabe der Dienstjahre zu klein. Gyula Szabó, der dies in der Präsidiumssitzung am 17. Oktober 1903 bemängelte, stellte dazu gleich den Antrag, den Helm zu vergrößern und die Angabe der Dienstjahre einerseits in die Mitte der Medaille und andererseits in einer größeren Schrift zu platzieren. Er schlug überdies vor, mit der Produktion die Wiener Firma G. A. Scheid zu beauftragen. Nach intensiver Diskussion wurde festgehalten, dass der Fehler bei der Emaillierung im Rahmen der aktuellen Regelungen beseitigt werden könne, darüberhinausgehende Änderungen jedoch einer Statutenänderung vorbehalten seien. Von der Firma G. A. Scheid sollte ein verbindliches Angebot eingeholt werden. Eine Verleihung von Medaillen bzw. Sternen für XX bis XXX Dienstjahre erfolgte erstmals 1903. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass auch die Medaillen für V bis XV Dienstjahre ab 1903 im neuen Design (Version 1902/2) ausgegeben wurden. Dies dürfte aufgrund der zeitlichen Abfolge der Beschlüsse jedoch frühestens ab der 2. Jahreshälfte erfolgt sein. Ob hier im 1. Halbjahr noch allfällige Restbestände aufgebraucht wurden (siehe dazu obigen Hinweis zur Sitzung vom 6. Juni 1903, dass keine Medaillen für 5 Dienstjahre bestellt wurden) oder ob die Verleihung der Medaillen in das 2. Halbjahr verschoben wurden, kann nicht mit endgültiger Sicherheit beurteilt werden. Zusammengefasst kann jedoch gesagt werden, dass die Medaillen und Sterne im neuen Design (Version 1902/2) nur knapp 2 Jahre, nämlich 1903 und 1904, verliehen wurden. Selbst wenn man annimmt, dass alle 1903 und 1904 verliehenen Medaillen der Version 1902/2 entsprachen, so ergeben sich dafür folgende maximale Verleihungszahlen:
Gábor Magyar weist darauf hin, dass „die Dienstzeichen in der eben beschriebenen Form am Markt praktisch nicht auftauchen“, wenngleich er sich damit noch auf die Version 1902/1 bezieht. Die Version 1902/2 scheint ihm nicht bekannt gewesen zu sein, da er sie überhaupt nicht beschreibt. Dienstmedaillen der Version 1902/2 wurden nach Beobachtung des Autors in den letzten Jahren am Markt überhaupt nicht gehandelt. Es gibt jedoch Fotos dieser Version. So etwa in der Zeitschrift der Ungarischen Numismatischen Gesellschaft mit dem Hinweis „sehr selten“. Ähnlich im Jahrbuch des Ungarischen Feuerwehr-Museums, das diese Exemplare auch in seiner Sammlung hat, dort jedoch nur mit dem Hinweis auf einen kleineren Helm. |
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Dienstmedaille 1884 |
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Die Dienstmedaille des MOTSZ – Version 1902/3 (verliehen ab ca. 1905) In der Präsidiumssitzung vom 16. Jänner 1904 präsentierte Gyula Szabó die Medaillenmuster aus Wien, worauf Prof. Herpka aufgefordert wurde, ebenfalls Muster anzufertigen. Bis dahin sollte keine weiteren Bestellungen mehr aufgegeben werden. Der Vorschlag, bei den Medaillen für XXV und XXX Jahre beide Seiten zu emaillieren, wurde in der Sitzung des Präsidiums vom 20. Februar 1904 aus Kostengründen abgelehnt. Am 15. Mai 1904 wurde beschlossen, die Beschränkung in § 15 der Statuten, derzufolge nur ungarische Staatsbürger Anspruch auf die Dienstmedaille haben sollten, zu streichen. In der nächsten Sitzung am 18. Juni 1904 wurde noch festgehalten, dass 3.000 Exemplare der Statuten gedruckt und Abbildungen der Münzen als Anhang beigefügt werden. In der Präsidiumssitzung vom 19. November 1904 legte der Verbandssekretär Zeichnungen der zu prägenden Dienstmedaillen vor. Nach dieser Sitzung finden sich in den veröffentlichten Protokollen keine Hinweise mehr, dass an der Gestaltung der Medaille Änderungen vorgenommen worden wären. Wir können also davon ausgehen, dass sich das Präsidium nunmehr endgültig entschieden hatte und dass ab 1905 mit der Verleihung der letztgültigen Version („Version 1902/3“) begonnen wurde. In der ungarischsprachigen Verbandszeitung konnte keine Version der letztgültigen Statuten gefunden werden. Diese wurden jedoch 1907 auf Deutsch inkl. Zeichnungen der Medaillen bzw. Sterne publiziert. Eventuell handelt es sich bei dieser Zeichnung um die oben angesprochenen „Abbildungen der Münzen als Anhang“. |
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1. Klasse | |
Form: | Medaille |
Metall: | Bronze |
Durchmesser: | 38 mm |
Überhöhung: | keine |
Dienstmedaille 1884 |
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2. Klasse | |
Form: | Medaille |
Metall: | Bronze |
Durchmesser: | 38 mm |
Überhöhung: | nach links gerichteter Feuerwehr-Kommandantenhelm |
Dienstmedaille 1884 Version 1902/3 2. Klasse mit korrekter Überhöhung links avers, rechts revers |
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3. Klasse | |
Form: | Medaille |
Metall: | Silber |
Durchmesser: | 38 mm |
Überhöhung: | keine |
Dienstmedaille 1884 Version 1902/3 3. Klasse links avers, rechts revers |
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4. Klasse | |
Form: | Medaille |
Metall: | Silber |
Durchmesser: | 38 mm |
Überhöhung: | nach links gerichteter Feuerwehr-Kommandantenhelm |
Dienstmedaille 1884 Version 1902/3 4. Klasse mit nicht korrekter Überhöhung (Helm verkehrt montiert) links avers, rechts revers |
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5. Klasse | |
Form: | fünfzackiger Stern mit je 1 Spitze |
Metall: | Silber |
Durchmesser: | 40 mm |
Überhöhung: | keine |
Dienstmedaille 1884 Version 1902/3 5. Klasse avers und revers Die Umschrift auf der Vorderseite ist im Gegensatz zum nachfolgenden Bild aber abgekürzt: "A M. O. TÜZOLTÓ SZÖV. SZOLGÁL. ÉRME" |
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Dienstmedaille 1884 Version 1902/3 5. Klasse avers Die Umschrift auf der Vorderseite lautet: "A MAGYAR ORSZ. TÜZOLTO SZÖVETSÉG SZOLGÁLATI ÉRME" |
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6. Klasse | |
Form: | fünfzackiger Stern mit je 1 Spitze |
Metall: | Silber |
Durchmesser: | 40 mm |
Überhöhung: | nach links gerichteter Feuerwehr-Kommandantenhelm |
Dienstmedaille 1884 Version 1902/3 6. Klasse mit nicht korrekter Überhöhung (Helm verkehrt montiert) links avers, rechts revers |
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Hinweis für den genauen Beobachter: In der Version von 1884 wird die Bezeichnung "szolgálati érem" verwendet, was wörtlich übersetzt "Dienst-Medaille" bedeutet. In den Versionen ab 1902 findet sich hingegen "szolgálati érme". Was auf den ersten Blick wie ein Schreibfehler aussieht, entpuppt sich bei der wörtlichen Übersetzung als "Dienst-Münze" (Anmerkung des Autors: Im deutschen Kaiserreich wurde der Begriff Münze im Zusammenhang mit Feldzugsmedaillen - China-Denkmünze, Südwestafrika-Denkmünze - verwendet.) | |
1905 – Mitgliedsabzeichen und Vereinsmedaillen des MOTSZ – Kaiserliche Ehrenmedaille Im Jahr 1905 wurde mehrfach über die Ausgabe von Mitgliedsabzeichen und Vereinsmedaillen bis hin zu Verdienstmedaillen für Feuerwehrleute diskutiert. Insbesondere letztere waren dem Präsidium ein Dorn im Auge. Mehrfach hatte sich das Gremium „gegen dieses lächerliche Verfahren ausgesprochen, da die Verleihung dieser Auszeichnungen das gesetzlich garantierte Recht des gekrönten Königs ist. In der letzten Sitzung des Präsidiums im Jahr 1905, am 16. Dezember, wurde informiert, dass der österreichische Kaiser eine XXV-Jahres-Dienstmedaille für die österreichische Feuerwehr gestiftet hat. Da bis zu diesem Zeitpunkt keine Antwort auf das diesbezügliche Schreiben an das Innenministerium eingegangen war und die derzeitige politische Situation nicht als geeignet für weitere Maßnahmen angesehen wurde, sah man keinen weiteren Handlungsbedarf. Auch wenn die erste Reaktion zunächst sehr verhalten war, kam kurz darauf der Frust in einem nicht namentlich gekennzeichneten Artikel in der Verbandszeitschrift an die Oberfläche. Dort wurde auf die langjährigen Bemühungen um eine staatliche Auszeichnung hingewiesen. Diese seien jedoch bei „Herrn Goluchowski“ (Anmerkung: Gemeint war offensichtlich Agenor Maria Adam Graf Gołuchowski, k.u.k. gemeinsamer Außenminister Österreich-Ungarns von 1895 bis 1906) auf taube Ohren gestoßen. Einen entsprechenden Vorschlag habe er seiner Majestät erst unterbreitet, als sich die Notwendigkeit dazu ergab. Eine eigene Auszeichnung hätte aus ungarischer Sicht auch die staatliche Unabhängigkeit dieses Landesteiles dokumentiert. Offensichtlich sei der Außenminister aber darauf aus gewesen, die Stellung der Ungarn zu schwächen. Die Statuten der österreichischen Auszeichnung wurden im Rahmen dieses Artikels im vollen Wortlaut veröffentlicht. |
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Weitere Aktivitäten im Ringen um eine staatliche Anerkennung Aufgeben wollte man das Projekt einer staatlichen Anerkennung aber keinesfalls. In der Präsidiumssitzung vom 16. Februar 1907 wurde berichtet, dass „wir beim Innenministerium eine Eingabe für die XXV-jährige Dienstmedaille gemacht haben“. Es sollte jedoch noch dauern. Im Jahresbericht des Präsidenten für 1907 wird festgehalten: „Unser Vorschlag, 25 Jahre Feuerwehr mit einer königlichen Gedenkmedaille zu belohnen, war bisher erfolglos“. Auch zwei andere Themen blieben auf der Tagesordnung. So wurde ein Antrag, die Medaille für 5 Dienstjahre abzuschaffen, am 12. April 1908 wieder einmal abgelehnt. Und besonders heiß her ging es bei der XVII. Nationalversammlung vom 14. bis 17. August 1908 in Satu Mare. Bei der in diesem Rahmen abgehaltenen XVII. Generalversammlung am 16. August stand nochmals das Thema einer Verleihung von Dienstmedaillen an Mitglieder von Pflichtfeuerwehren zur Diskussion. Einerseits ging es darum, ob für dieses Thema überhaupt die Generalversammlung oder nicht doch das Präsidium zuständig sei. Andererseits ging es natürlich um die inhaltliche Frage. Das Sitzungsprotokoll vermerkt dazu Schreiduelle und eine zweimalige Sitzungsunterbrechung. Am Ende der Debatte erklärte Mehrheit, dass die Zuständigkeit der Generalversammlung gegeben sei. Die verpflichteten Feuerwehrleute sollten jedoch nicht die aktuelle Dienstmedaille bekommen. Stattdessen wurde das Präsidium angewiesen, eine andere Medaille für die verpflichteten Feuerwehrleute festzulegen und so bald wie möglich die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Etwas Bewegung kam gegen Jahresende 1908 bei der ersehnten staatlichen Medaille auf. Das Innenministerium forderte die Präsidentschaft auf, einen separaten Gesetzesentwurf für eine besondere ungarische Medaille vorzubereiten, den es Seiner Majestät vorlegen werde. Die Diskussionen in Satu Mare hatten 1909 noch Nachwirkungen. Die Feuerwehrvereinigung des Komitats Somogyvár[8] hatte Berufung eingelegt und der Rat der Hauptstadt Budapest hatte entschieden. Er hob den Beschluss der XVII. Generalversammlung auf, da Angelegenheiten, die Dienstmedaillen betreffen, ausschließlich in die Kompetenz des Präsidiums fallen. Damit blieb es beim Status, dass Mitglieder von Pflichtfeuerwehren keine Dienstmedaillen bekamen. Zur königlichen Dienstmedaille konnte für 1909 nur unverändert festgestellt werden: „Bis heute wurde unser Vorschlag, die Feuerwehrmedaille des Königs auf Ungarn auszudehnen, nicht verwirklicht." |
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1911 – Ehrenzeichen des MOTSZ In diesem Jahr wurden gleich zwei Auszeichnungen für gestiftet. Zunächst schlug der Präsident Viktor Graf Széchényi am 11. Februar 1911 in der Präsidiumssitzung vor, Dr. József Szily, in Anerkennung seiner Verdienste als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Budapest zum Ehrenmitglied des nationalen Verbandes zu wählen. Hintergrund war das 40-jährige Bestandsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr von Budapest und die bereits 30-jährige Dienstzeit von Dr. Szily. Gleichzeitig kündigte der Präsident an, dass er der Generalversammlung eine Reihe weiterer sowohl inländischer als auch ausländischer Persönlichkeiten zur Wahl zum Ehrenmitglied vorlegen werde. Die Ehrenmitglieder sollten ein entsprechendes Abzeichen und auch ein Dokument erhalten. Gyula Szabó wurde beauftragt, einen Entwurf der Urkunde und des Abzeichens sowie ein Budget dafür beim nächsten Treffen zu präsentieren. Am 25. März 1911 wurden zusätzlich zum oben Genannten auch noch Ödön Graf Széchenyi Pascha (Kommandant in Konstantinopel) und Friedrich Rösch (Kommandant in Sopron) nominiert. Diese drei wurden als Ungarn betrachtet. Darüber hinaus wurden 25 Nicht-Ungarn zu Ehrenmitgliedern ernannt. Darunter waren mit Eduard Müller (Wien) und Prof. Carl Schneck (St. Pölten) auch zwei Österreicher. Die Namen der insgesamt 28 Geehrten finden sich gleichlautend in 2 Publikationen und dort sogar noch in der gleichen Reihenfolge angeführt. Offensichtlich greifen beide auf die gleiche Datenquelle zurück. Damit ist aus Sicht des Autors eindeutig widerlegt, dass das Ehrenzeichen des ungarischen Landesfeuerwehrverbandes nur 12mal verliehen worden wäre, wie dies Gábor Magyar in der Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Ordenskunde im Jahr 1996 angibt. Keine der 12 bei ihm genannten Personen ist übrigens in der Liste der 28 enthalten. Auch in allen verfügbaren Publikationen sind diese 12 Namen bis zum Ende der Monarchie nicht genannt. Dies kann zum Einen daran liegen, dass eben nicht alle Ausgaben von T-K zur Verfügung stehen. Zum Anderen wäre eine Erklärung, dass die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an die 12 Genannten erst nach dem 1. Weltkrieg erfolgte. In der Liste der 12 befinden sich so illustre Namen wie Viktor Graf Széchenyi, ab 1902 bis 1931 Präsident des MOTSZ. Der oben genannte Ödön Graf Széchenyi Pascha war ein Cousin seines Vaters. Im selben Termin am 25. März 1911 wurde die von Gyula Szabo vorgelegte Skizze der Ehrenmedaille mit der Maßgabe angenommen, dass die Dekoration von der ungarischen Königskrone überhöht werden solle. Zusätzlich erging der Auftrag, bis zur nächsten Präsidiumssitzung Angebote einzuholen. Das Ehrenzeichen ist aus Bronze gefertigt und zeigt auf der Aversseite ein medaillenförmiges emailliertes Zentrum mit dem ungarischen Wappen und einer weißen Umrandung mit der Inschrift „A MAGYAR ORSZÁGOS TÜZOLTÓ-SZÖVETSÉG DISZÉRME“. Dieses wird von der teilweise emaillierten Stephanskrone überhöht und von einem Lorbeerkranz umgeben. Gegenüber der Stephanskrone befindet sich ein nach links gerichteter Feuerwehrhelm. Zwischen Lorbeerkranz und Mittelmedaillon sind noch zwei gekreuzte Feuerwehr-Äxte platziert. Die Reversseite des Ehrenzeichens ist glatt. Auf der Rückseite der Stephanskrone befindet sich eine Öse zur Befestigung des Bandes. Das Ehrenzeichen ist 40 mm breit und 43 mm hoch und wiegt 15 g. Das Moiréband ist 50 mm breit und in den ungarischen Landesfarben gehalten. Bereits am 22. April 1911 wurden die Angebote präsentiert und der Zuschlag an die Budapester Firma Morzsányi für zunächst 50 Ehrenmedaillen erteilt. In der Generalversammlung am 3. Juni 1911 wurden Staatssekretär Dr. Károly Némethy, Dr. Sándor Jalsoviczky, Ministerialrat im Innenministerium, Dr. István Bárczy, Bürgermeister von Budapest, Géza Almády, Budapester Stadtrat und Szaniszló Scserbovszki, Kommandant von Budapest, als weitere Ehrenmitglieder nominiert. Das Ehrenzeichen des MOTSZ ist auf einem Foto der Ordensspange von Dr. Rudolf Lampl, Präsident der Österreichischen Feuerwehr-Reichsverbandes von 1920 bis 1938, in der zweiten Reihe als 6. Auszeichnung von links gut erkennbar. |
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1913 – Diskussion über eine Erweiterung der Dienstmedaillen des MOTSZ Am 6. Dezember 1913 wurde schließlich von der Feuerwehr Bratislava der Antrag zur Stiftung einer Dienstmedaille für 35 bzw. 40 Jahre eingebracht, was jedoch vom Vorstand als nicht machbar klassifiziert wurde. Auch in der Illustrierten Feuerwehr-Zeitung war das Thema zwei Monate zuvor aufgegriffen worden. 1914 wird es in den Mitteilungen des MOTSZ ruhig um das Thema Auszeichnungen. Die Statistik zeigt allerdings im zweiten Halbjahr einen signifikanten Rückgang bei den Verleihungen gegenüber dem 1. Halbjahr. Waren im 1. Halbjahr noch 1.551 Dienstmedaillen und 286 königliche Ehrenmedaillen verliehen worden, so reduzierten sich diese Werte für das 2. Halbjahr auf 632 bzw. 47. Offensichtlich waren bereits etliche Kameraden eingezogen worden. Am 17. Mai 1915 wurde in der Vorstandssitzung ein Brief Prof. Károly Herpka verlesen. Die noch auf Lager befindlichen Medaillen könne er noch zum vereinbarten Preis liefern. Künftig bestellte Medaillen würden jedoch teurer werden. Der Vorstand ordnete den Kauf an und beschloss gleichzeitig, während des Krieges keine Medaillen mehr auszugeben. Trotz dieses Beschlusses, der am 18. Dezember 1915 nochmals bestätigt und Anfang 1916 auch veröffentlicht wurde, kam es im Jahr 1915 noch zur Verleihung von insgesamt 198 Dienstmedaillen. Zusätzlich wurden 112 Kameraden mit der königlichen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Der im Auszeichnungsbereich unermüdliche Gyula Szabó brachte dieses Thema trotz des Krieges wieder auf die Tagesordnung der Vorstandssitzung vom 22. Juli 1916. Er berichtete zunächst, dass vom Komitatsverband Esztergom gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Cibakháza ein Antrag gestellt wurde, die im Krieg verbrachte Zeit bei der Berechnung der für die Dienstmedaille erforderlichen Jahre zu berücksichtigen. Überdies sollte die Zeit ab dem 25. Juli 1914 doppelt gerechnet werden. |
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1916 – Die Dienstmedaille des MOTSZ für XXXV und XL Jahre Und obwohl gerade ein halbes Jahr zuvor der Beschluss zur Einstellung der Verleihungen während des Krieges bestätigt worden war, empfahl Gyula Szabó die Annahme der Initiative der Freiwilligen Feuerwehr von Bratislava aus dem Jahr 1913, die Ehrung auf Feuerwehrmänner auszudehnen, die 35 und 40 Jahre gedient haben. Er hatte dazu auch gleich einen Entwurf mitgebracht. Es handelte sich dabei um eine Abwandlung der Auszeichnungen für XXV bzw. XXX Jahre. Anstelle eines einspitzigen Kreuzes sollte ein zweispitziges treten. Und auf der Rückseite sollte sich nun der Hinweis auf das Jahr 1916 finden. Das Präsidium nahm beide Vorschläge an und beschloss, diese als Antrag der Hauptversammlung vorzulegen, wo sie auch am 23. Juli 1916 angenommen wurden. Gyula Szabó wurde ermächtigt, die weiteren Schritte nach eigenem Ermessen zu setzen. In der Vorstandssitzung am 2. Dezember 1916 legte Szabó schließlich zwei Angebote vor, wovon das der Firma Scheidt aus Budapest angenommen wurde. Er wurde ermächtigt je 100 Stück für XXXV bzw. XL Jahre zu bestellen. Auch die Statutenänderung (Anrechnung der Kriegsjahre in doppeltem Ausmaß) wurde angenommen und dem Innenminister zur Genehmigung vorgelegt. Im Bericht des Vorstandes über das Jahr 2016 wurde nochmals darauf hingewiesen, dass für die Dauer des Krieges keine Dienstmedaillen mehr verliehen werden, da das zur Prägung erforderliche Material nicht beschafft werden könne. Dessen ungeachtet wurden 2016 noch 125 Dienstmedaillen in allen Kategorien verliehen. Zusätzlich wurden 73 Kameraden mit der königlichen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Und auch 1917 erfolgten noch Verleihungen: 239 Dienstmedaillen und 61 königliche Ehrenmedaillen. Zur Verleihung der Dienstmedaille für XXXV und XL Jahre siehe unten. |
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7. Klasse | |
Form: | fünfzackiger Stern mit je zwei kugeligen Spitzen |
Metall: | Silber |
Durchmesser: | 40 mm |
Überhöhung: | keine |
Dienstmedaille 1884 Version 1916 7. Klasse links avers, rechts revers |
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8. Klasse | |
Form: |
fünfzackiger Stern mit je zwei kugeligen Spitzen |
Metall: |
Silber |
Durchmesser: | 40 mm |
Überhöhung: | nach links gerichteter Feuerwehr-Kommandantenhelm |
Dienstmedaille 1884 |
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Auffällig ist generell, dass bei Auktionen beinahe nur Stücke mit Dreiecksband auftauchen und dass insbesondere laufend Dienstzeichen angeboten werden, bei denen das Band verkehrt herum angebracht ist. Ebenso finden sich regelmäßig Stücke, bei denen der Helm in der Überhöhung fälschlicher Weise nach rechts gerichtet und teilweise auch fix angelötet ist. Dies sind alles ziemlich sichere Indizien für eine nachträgliche "Aufbesserung" zur Erzielung eines besseren Verkaufserlöses. |
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1918 – Letzte Bestrebungen Auch im letzten Kriegsjahr waren Auszeichnungen für Feuerwehrleute ein Thema. So kam in der Präsidiumssitzung von 6. April 1918 zur Sprache, dass die königliche Ehrenmedaille nur auf 25 Dienstjahre abziele und andere zivile Auszeichnungen für einen Feuerwehrmann nur sehr selten und schwer zu erhalten seien. Es wurde daher vorgeschlagen, Seine Majestät über den Innenminister zu kontaktieren, um eine angemessene Feuerwehrauszeichnung für ausgezeichnete Feuerwehrleute zu erhalten. Und noch am 7. September 1918 wurde von Lajos Rudolf Vass, dem Chef der Feuerwehr von Cibakháza eine schriftliche 12-Punkte-Vorlage eingereicht. Einer der Vorschläge war dabei, auf den Dienstmedaillen die Kriegsjahre zu vermerken. Dies wurde jedoch mit dem Hinweis, dass es zu teuer sei, eigene Medaillen für diesen Zweck zu prägen, abgelehnt. Ebenfalls am 7. September 1918 wurde berichtet, dass der Innenminister die Entscheidung des Landes-Feuerwehrverbandes zur Kenntnis genommen hat, zusätzlich Dienstmedaillen für XXXV und XL Jahre zu vergeben. Erwähnt wurde auch, dass diese Medaillen „solange der Vorrat reicht“ vorerst noch zum alten Preis abgegeben werden können, neue Medaillen jedoch deutlich teurer werden. Ebenfalls am 7. September 1918 wurde berichtet, dass der Innenminister die Entscheidung des Landes-Feuerwehrverbandes zur Kenntnis genommen hat, zusätzlich Dienstmedaillen für XXXV und XL Jahre zu vergeben. Erwähnt wurde auch, dass diese Medaillen „solange der Vorrat reicht“ vorerst noch zum alten Preis abgegeben werden können, neue Medaillen jedoch deutlich teurer werden. |
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Kleiner Nachtrag zur Zeit nach dem I. Weltkrieg Für 1919 sind keine Verleihungen von Dienstmedaillen bekannt, was aber eventuell auch darauf zurückzuführen ist, dass aus diesem Jahr kaum Unterlagen vorhanden sind. So ist etwa vom offiziellen Organ des MOTSZ nur die März-Ausgabe erhalten. Im ersten Halbjahr 1920 erfolgte die erste nachgewiesene Verleihung einer Dienstmedaille für XXXV Jahre. Und erst am 16. September 1920 wurde in der Vorstandssitzung beschlossen, Dr. József Szily, Kommandeur der Freiwilligen Feuerwehr von Budapest, der am 3. Oktober dieses Jahres den 40. Jahrestag seines Beitrittes zur Feuerwehr feierte, mit der Dienstmedaille für XL Jahre auszuzeichnen |