Ausrüstung des Strahlenschutzes
Die Redaktion bedankt sich bei HBI Hermann Kollinger vom Landesfeuerwehrkommando, der uns freundlicherweise etliche der nun folgenden Fotos zur Verfügung gestellt hat.
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Thermoluminiszenzdosimeter (TLD):
Das TLD wird im Einsatzfall von jedem Mann getragen. Damit wird automatisch die aufgenommene Gesamtstrahlung gemessen. Die Auswertung erfolgt in Seibersdorf. |
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Dosimeter DIXI-A:
Dabei handelt es sich um ein sogenanntes taktisches Dosimeter, das im Einsatzfall vom Kommandanten des Spürtrupps getragen wird. Damit kann unmittelbar die in diesem konkreten Einsatz bisher aufgenommene Strahlendosis abgelesen werden. Bei Erreichen des vorher festgesetzten Grenzwertes erfolgt eine Meldung an die Einsatzleitung. Von dieser wird dann entschieden, ob der Spürtrupp seinen Auftrag fortsetzen kann oder ob er umkehren muss. |
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Dosisleistungsmessgerät:
Das in Oberösterreich vielfach verwendete Gerät 6150 AD 6 (oft auch noch das Gerät 6150 AD 2) misst die Dosisleistung. Auf dem Foto ist eine Dosisleistung von 0,32 Mikro-Sievert pro Stunde ersichtlich, was der natürlichen Umgebungsstrahlung im Zeitpunkt der Aufnahme entsprach. |
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Dosisleistungsmessgerät "im Anschlag":
Hier eine schon etwas höhere Dosisleistung, die im Rahmen des Strahlenmesslehrganges I beim Aufsprüren eines kleinen Strahlers gemessen wurde. In der Praxis wäre damit die Gefährdungsstufe I erreicht. Dies bedeutet, dass die zusätzliche Strahlenbelastung aus dieser Quelle einmal die Größe der jährlich wirksamen natürlichen Strahlendosis erreicht. Eine gesundheitliche Gefährdung von Personen ist damit nicht verbunden. Lediglich bei Kleinkindern wird eine Minimierung der Strahlenbelastung empfohlen. Eventuell kann der Verzehr von bestimmten Lebensmitteln verboten werden. |
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Leichter Atemschutz mit Einsatzbekleidung:
Diese Ausrüstung schützt den Träger vor Inkorporation (im Wesentlichen Einatmen) und Kontamination (Verschmutzung an der Oberfläche) innerhalb gewisser Grenzen und befähigt ihn, innerhalb des Absperrbereiches tätig zu werden. Sie eignet sich bestens für diverse Aufgaben im Freien, zum Beispiel zur Kontaminationskontrolle an der aus dem Gefahrenbereich kommenden Einsatzmannschaft und den eingesetzten Geräten. |
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Leichter Atemschutz mit Teilschutzanzug Stufe 2:
Diese Einsatzbekleidung in Verbindung mit leichtem Atemschutz ist die ideale Kombination für längere Einsätze, zum Beispiel Strahlenspüren in kontaminierten Bereichen, Aufräumungsarbeiten im Freien oder in gut belüfteten Räumen, Verpackungsarbeiten kontaminierter Ausrüstungsgegenstände. Das Foto zeigt auch den Einsatz des sogenannten Teletectors 6150 ADT. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine ausziehbare Teleskopstange, an deren Spitze sich die Mess-Sonden befinden. Der Teletector dient zur weiteren Erhöhung der Sicherheit des eingesetzten Personals, da die Strahlung mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt.
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Schwerer Atemschutz mit Vollschutzkleidung:
Dieser Anzug wird für alle technischen Einsätze mit Kontaminationsgefahr verwendet, überdies bei Einsätzen, bei denen die Freisetzung von radioaktiven Gasen oder gasförmigen, radioaktiven Folgeprodukten zu erwarten ist.
Das Bild zeigt das Aufnehmen eines Strahlers mit einer Greifzange - auch dies ein weiteres Instrument zur Erhöhung der Sicherheit des Einsatzpersonals. |
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Schild zur Markierung des Kontrollbereiches
Dabei handelt es sich um denjenigen Teil eines Strahlenbereiches, der aus Gründen des Schutzes gegen ionisierende Strahlung und zur Verhinderung der Ausbreitung einer radioaktiven Kontamination besonderen Vorschriften unterliegt und dessen Zugang geregelt ist. |
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Markiertafel Auf der Markiertafel befinden sich folgende Angaben:
- Datum
- Uhrzeit
- gemessene Dosisleistung
Die Markiertafel dient gleichzeitig dazu, verschiedene Zonen des Einsatzbereiches zu kennzeichnen. Je nach Strahlungsintensität bestehen erhöhte Sicherheitsvorschriften.
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Inhalt des Probenahme Behälters
Der Probenahmebehälter wird im Rahmen des Spührtrupps vom Markierer mitgenommen und weist folgenden Inhalt auf
- 1 Einweganzug
- 1 Staubmaske 3M9322
- 2 Paar feste Überziehstiefel
- 1 Fäustel (Hammer)
- 1 Stecher
- 1 Grasschere
- 1 Paar Handschuhe
- 1 Holzmaßstab
- 2 Müllsäcke à 110 l
- 2 Säcke à 70 l
- 5 Säcke à 6 l
- 1 PVC-Rohr 100 mm
Zusätzlich gehören Probenbegleitscheine, wasserfeste Filzschreiber und sonstiges Schreibmaterial zur Standardausrüstung des Markierers.
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Schild Messplatz
Nach Erfüllung des Auftrages im verstrahlten Gebiet wird die Einsatzmannschaft auf dem Messplatz auf eventuelle Kontamination untersucht.
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Arbeit am Messplatz
Untersuchung auf dem Messplatz mit Hilfe des Kontaminationsmessgerätes 6150 ADK, das wegen seiner Form unter Insidern im Jargon auch schlicht als "Bügeleisen" bezeichnet wird. Dabei wird der gesamte Körper in einem Abstand von 5 cm gescannt, um allfällige Verstrahlungen festzustellen.
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Schild Dekoplatz
Im Falle einer Kontamination erfolgt die Reinigung am Dekoplatz.
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Dekontaminationsbecken
Im Rahmen des Strahlenmesslehrganges I demonstriert der Ausbildner eine Möglichkeit der Dekontamination. Auf dem Boden befindet sich das aufblasbare gelbe Becken. Im Vordergrund ist die Stange der Dusche zu sehen.
Im Bedarfsfall wird der kontaminierte Kamerad mit einer "Rundumdusche" (orange Konstruktion) gereinigt. Dazu ist natürlich noch eine Wasserzufuhr aufzubauen. Da bei der Reinigung das Wasser selbst kontaminiert wird, wird es über einen im gelben Becken integrierten Abfluss in ein größeres Auffangbecken abgeleitet und anschließend sachgerecht entsorgt.
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Duschkabine
Eine andere Möglichkeit der Dekontamination stellt diese, ebenfalls aufblasbare Duschkabine dar. Auch hier sind wieder Zu- und Ableitung für das Wasser bereits integriert.
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Duschkabine
Zusätzlich sind in einer Außenwand auch noch fix verlängerte Handschuhe integriert. Damit kann ein an der Außenseite der Duschkabine arbeitender Helfer den sich in der Kabine befindlichen Kameraden bei der Reinigung unterstützen, ihm also zum Beispiel den Rücken schrubben, ohne selbst kontaminiert zu werden. |
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Mobile Mess-Schleuse
Diese wird am Ende des Dekontaminationsbereiches aufgestellt und dient der Endkontrolle. Wenn hier ein Alarmsignal ertönt, muss der Dekontaminationsprozess wiederholt werden.
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Messgerät bei mobiler Mess-Schleuse |