Freiwillige Feuerwehr Pupping

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Zuletzt aktualisiert: 19. Februar 2017
Historische Leistungsabzeichen / Kärnten

Die Kärntner Kameraden befassten sich bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert mit dem Thema Leistungsbewerb. So wurde bereits 1896 beim 6. Österreichischen Feuerwehrtag in Klagenfurt der Antrag gestellt, eine Wettbewerbsordnung auszuarbeiten. Diese sollte sich auf Konkurrenz-Exerzieren und Übungen mit Geräten erstrecken. Unklar ist allerdings, ob dieser Antrag auch tatsächlich Wirkung zeigte.

Gesichert ist jedoch, dass in der Stadt Wolfsberg bereits von 1928 bis 1938 jährlich eine Wertungsübung abgehalten wurde. Berichtet wird auch von einer Wertungsübung im Jahr 1935 beim Bezirksverbandstag in Maria Rojach und von einem Geräte-Exerzieren im Jahr 1936 in St. Andrä im Lavantal.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Idee der Leistungsbewerbe schnell wieder aufgegriffen, die Ausbildungsvorschrift 2 "Wettbewerbsbestimmungen" ausgearbeitet und im August 1948 aufgelegt. Vorgesehen war ein taktischer Löschangriff mit einer Gruppe 1:8, bei dem die Geräte aus dem Fahrzeug zu entnehmen waren. Und bereits damals wurde der Angriff nass durchgeführt, eine Vorgangsweise, die sich in Kärnten bis heute erhalten hat. Ziel war es, einen in etwa 3 m Höhe angebrachten Ballon mit vollem Wasserstrahl zu treffen. Zusatzlich war ein Staffellauf über 700 m vorgesehen.

Die ersten Wettbewerbsbestimmungen umfassten gerade einmal 10 Seiten, wurden jedoch bereits im Februar 1949 in den Feuerwehrdienstlichen Mitteilungen ergänzt. Alle Teilnehmer sollten eine silberne Feuerwehrnadel erhalten, für Teilnehmer aus erfolgreichen Gruppen (Erreichen einer gewissen Mindestpunktezahl) war ein bronzenes Feuerwehr-Sportabzeichen vorgesehen, war der Teilnehmer jedoch bereits über 45 Jahre, so sollte dieses in Silber vergeben werden.

Bevor jedoch noch der erste Bewerb ausgetragen wurde, wurden die Bewerbsbestimmungen geändert und das Feuerwehr-Sportabzeichen geschaffen. Der 1. Sportbewerb wurde 1949 mit 125 teilnehmenden Gruppen ausgetragen.

1949 Ktn Sportabzeichen I avers 1949 Feuerwehr-Sportabzeichen Stufe I

1950 wurden die Bewerbsvorschriften bereits wieder überarbeitet (nunmehr 16 Seiten) und erstmals ein Kampfrichterkurs an der Landesfeuerwehrschule abgehalten.

Die 2. Sportmeisterschaft wurde in den Stufen I und in der neugeschaffenen Stufe II ausgetragen. In der Stufe I konnte auch eine gemischte Gruppe antreten. Damit waren Gruppen gemeint, in denen Männer ohne Leistungsabzeichen und Männer, die die Stufe I bereits erworben hatten, gemeinsam antraten. Männer ohne Leistungsabzeichen konnten ihre Position frei wählen. Unter den Männern, die die Stufe I bereits besaßen, wurden die restlichen Positionen verlost.

Von 176 angetretenen Gruppen erwarben 104 Gruppen das Sportabzeichen in der Stufe I und 57 Gruppen in der Stufe II.

Am 5. November 1950 wurde aus 15 angetretenen Gruppen auch erstmals der Landesmeister in Klagenfurt ermittelt.

1950 Ktn Sportabzeichen II avers 1950 Feuerwehr-Sportabzeichen Stufe II

Nach einer Pause im Jahr 1951 wurden die 3. Sportwettkämpfe 1952 durchgeführt. Im selben Jahr wurde auch die 2. Landesmeisterschaft ausgetragen.

Die Sportwettkämpfe wurden um die Stufe III erweitert.

Die Durchführungsbestimmungen für die Stufe I blieben unverändert.

In der Stufe II wurden die Bedienungsmänner Positionen ausgelost. Zusätzlich nahmen die Nummern 3 und 4 als Voraustrupp mit einer Krückenspritze den 1. Angriff vor. Als Zeit wurde der Durchschnitt zwischen dem Treffen der Zielscheibe durch die Krückenspritze und das 1. Rohr gewertet

In der Stufe III wurden alle Positionen außer dem Gruppenkommandanten und dem Maschinisten durch Los bestimmt. Es erfolgte die Vornahme von 2 C-Rohren. Zu treffen war eine Zielscheibe, wobei die Zeit des Strahlrohres, das die Zielscheibe als zweites zum Kippen brachte, gewertet wurde. Eine Krückenspritze musste zusätzlich bis zum Verteiler vorgetragen werden. Von 40 Prüfungsfragen musste von jedem Teilnehmer (inkl. der maximal möglichen 4 Ersatzmänner) je eine Frage beantwortet werden. Die richtige Antwort wurde dabei mit Gutpunkten bewertet.

Angetreten waren in Stufe I 108 Gruppen, in Stufe II 53 Gruppen und in Stufe III auch immerhin schon 24 Gruppen.

Zur 2. Landesmeisterschaft durften nur die jeweils 10 besten Gruppen jeder Stufe antreten.

1952 Ktn Sportabzeichen III avers 1952 Feuerwehr-Sportabzeichen Stufe III

Nach einer weiteren Pause ging es im Jahr 1954 weiter.

Die 3. Auflage der Ausbildungsvorschrift 2 (mittlerweile auf 31 Seiten angewachsen) verschärfte die Bedingungen:

Stufe I und II: Der Gruppenkommandant musste den Grundschulungslehrgang, der Maschinist musste den Maschinistenlehrgang absolviert haben.

Stufe III: Der Gruppenkommandant musste den Chargenkurs, der Maschinist musste den Maschinistenlehrgang absolviert haben.

Das Maschinistenabzeichen ersetzte in allen drei Stufen den Maschinistenlehrgang.

In der Stufe I traten 64 Gruppen, in Stufe II 26 Gruppen und in Stufe III 9 Gruppen an.

1955 und 1956 war wieder Pause.

1957 wurden die 5. Sportwettkämpfe (Stufe I 101 Gruppen, Stufe II 37 Gruppen und Stufe III 9 Gruppen) und die 4. Landesmeisterschaft durchgeführt. Überdies gab es die nächsten Ergänzungen der Bewerbsvorschriften.

Nach weiteren 2 Jahren Pause gab es 1960 (6. Sportwettkämpfe, 5. Landesmeisterschaft) die nächste große Änderung: Es wurde eine Stufe IV eingeführt. Diese wurde - jedoch ohne Staffellauf - nach den Vorschriften der Stufe I durchgeführt. Die Besonderheit dabei war jedoch, dass die Teilnehmer aus allen aktiven Mitgliedern der Feuerwehr ausgelost wurden. Teilnehmen konnten überdies nur Feuerwehren, aus denen mindestens 1 Gruppe das Abzeichen der Stufe III erworben hatte. Angetreten waren in dieser Kategorie 22 Feuerwehren. Als Belohnung gab es allerdings kein weiteres Abzeichen sondern lediglich ein Diplom für die Feuerwehr.

Zum Thema Abzeichen scheiden sich nun die Geister. Im Oberösterreichischen Feuerwehrmuseum in St. Florian sind Leistungabzeichen in Bronze, Silber und Gold ausgestellt. Diese haben alle die Form der oben dargestellten Stufe I und sind mit dem Text "Landesfeuerwehrverband Kärnten - Leistungabzeichen - 1. Form - 1959" versehen. Die oben dargestellten Feuerwehr-Sportabzeichen der Stufen I bis III sind ebenfalls ausgestellt, allerdings mit einer Zeitspanne 1949 bis 1959 beschriftet.

In den Kärntner Unterlagen (insbesondere im Buch von Roman Felsner "Dem Nächsten zur Wehr - Kärntens Feuerwehren im Wandel der Zeit", das auch der Entwicklung der Sportwettkämpfe und der Landesbewerbe einen breiten Raum widmet und zahlreiche Abbildungen historischer Leistungsabzeichen aus diesem Bundesland enthält) findet sich dazu allerdings keinerlei Hinweis.

Nach einer Pause im Jahr 1961 gab es ab 1962 (7. Sportwettkämpfe, 6. Landesmeisterschaft) eine grundlegende Änderung. Wegen des großen Andrangs von Bewerbsgruppen (1960 waren erstmals über 1000 Gruppen angetreten) sah man sich außerstande, alle Bewerbe jährlich durchzuführen. Es kam daher zu einer Aufteilung: 1962 wurden nur die Stufen I und III durchgeführt.

1963 (8. Sportwettkämpfe, 7. Landesmeisterschaft) waren dafür die Stufen II und IV an der Reihe. In diesem Jahr gab es übrigens aus versicherungstechnischen Gründen zum letzten Mal die Sportwettkämpfe.

Nach einer weiteren Pause 1964 wurden 1965 die umbenannten 9. Leistungsbewerbe und die 8. Landesmeisterschaft in den Stufen I und III durchgeführt.

1966 wurden nur die 10. Leistungsbewerbe, jedoch keine Landesmeisterschaft, und auch diese nur in der Stufe IV durchgeführt.

1967 stand dann im Rahmen der 11. Leistungsbewerbe und der 9. Landesmeisterschaft lediglich die Stufe II auf dem Programm.

Und auch 1968 wurde wieder umdisponiert. Statt der vorgesehenen Stufe III wurde nur die Stufe I durchgeführt, "um der nachdrängenden Jugend eine Gelegenheit zur Teilnahme zu geben".

Dem Jahr 1969 (Stufen II und III) folgten 1970 die Stufen I und IV, wobei der mittlerweile 12. Landesbewerb erstmals nicht mehr in Klagenfurt sondern in Völkermarkt abgehalten wurde. Anlass war der 50. Jahrestag der Kärntner Volksabstimmung.

1971 (Stufen II und III) galten wieder neue Bewerbsbestimmungen.

1972 gab es die nächste Zäsur. Bei der Bewerterbesprechung zu den Stufen I und III am 22.04.72 mussten zahlreiche Ausnahmen beschlossen werden:

  • viele Gruppen hatten keinen Gruppenkommandanten bzw. Maschinisten mit den erforderlichen Ausbildungen
  • daher durften Kameraden mit den erforderlichen Kursen, die das Leistungsabzeichen schon besaßen, in diesen Funktionen antreten
  • erlaubt waren bis zu 4 Aushilfen, die bereits die Stufe III besaßen
  • diese Gruppen traten außer Konkurrenz an
  • sie konnten zwar die Leistungsabzeichen erwerben, jedoch nicht Bezirks- bzw. Landesmeister werden

Erstmals wurden die Bewerterspangen verliehen.

Zusätzlich wurden die neuen Feuerwehrleistungsabzeichen eingeführt. Diese wurden erstmals 1973 (17. Leistungsbewerbe, 15. Landesmeisterschaft) in der Stufe II verliehen, da die ebenfalls durchgeführte Stufe IV unverändert mit einem Diplom abgeschlossen wurde.

1973 FLA II avers 1973 Feuerwehrleistungsabzeichen Stufe II - Silber

1974 gab es die neuen Leistungsabzeichen schließlich auch in den Stufen I und III.

Da die Lehrgänge in der Landesfeuerwehrschule stets überfüllt waren, durften

  • in der Stufe I auch Gruppenkommandanten und Maschinisten antreten, auch wenn sie die erforderlichen Ausbildungen noch nicht hatten - diese Gruppen wurden auch für Bezirks- und Landesmeisterschaft gewertet (dies galt aber nur 1974)
  • in der Stufe III auch Gruppenkommandanten und Maschinisten antreten, die die Stufe III bereits erworben hatten - diese Gruppen wurden jedoch nicht für die Bezirks- und Landesmeisterschaft gewertet. 
1973 FLA I avers 1973 Feuerwehrleistungsabzeichen Stufe I - Bronze
(erstmals verliehen 1974) 
1973 FLA III avers

1973 Feuerwehrleistungsabzeichen Stufe III - Gold

(erstmals verleihen 1974)

1974 (18. Leistungsbewerbe, 16. Landesmeisterschaft) bis 1991 (35. Leistungsbewerbe, 33. Landesmeisterschaft) kam insoferne Regelmäßigkeit in das Bewerbswesen, als in geraden Jahren die Stufen I und III, in ungeraden Jahren die Stufen II und IV durchgeführt wurden.

1992 wurde nur die Stufe III durchgeführt.

Die Stufe I wurde dafür 1993 als "Probegalopp" durchgeführt. Ab diesem Jahr wurden die Leistungsbewerbe in neuer Form durchgeführt. Die neuen Bestimmungen waren in mehrjähriger Arbeit ausgearbeitet worden. Jeder Feuerwehrmann, auch wenn er schon die Leistungsbewerbe in allen bisherigen Stufen absolviert hatte, konnte antreten und das neue Abzeichen erwerben. 

1993 Ktn FLA I avers 1993 Feuerwehrleistungsabzeichen Stufe I - Bronze 
1994 (38. Leistungsbewerbe, 36. Landesmeisterschaft) wurde der Bewerb nach den neuen Regeln in der Stufe II durchgeführt.  
1993 Ktn FLA II avers 1993 Feuerwehrleistungsabzeichen Stufe II - Silber
1995 wurden dann wieder die Stufen I und III abgehalten, womit nun auch die III. Stufe erwerbbar war.
1993 Ktn FLA III avers 1993 Feuerwehrleistungsabzeichen Stufe III - Gold

Von 1995 (39. Leistungsbewerbe, 37. Landesmeisterschaft) bis 2004 (46. Landesmeisterschaft) wurden in den ungeraden Jahren jeweils die Stufen I und III, in den geraden Jahren die Stufen II und IV abgehalten.

Folgende Besonderheiten gab es aber dennoch in dieser Periode:

  • 1997 wurde ein "Wiederholungsbewerb" Stufe 3W in der Stufe III eingeführt - dieser Bewerb sollte jedem Feuerwehrmann ermöglichen, auch nach Absolvierung der Stufen I bis IV, weiterhin an den Feuerwehrleistungsbewerben in der Stufe III teilzunehmen
  • 1999 wurden die Bewerbsbestimmungen in der Stufe 3W überarbeitet und für diese Klasse ein neuer Name gewählt - Stufe III-S (Spezial) - erstmals wurde auch in dieser Stufe ein Landesmeister ermittelt - der Bewerb III-S wurde in weiterer Folge alle zwei Jahre, also in den ungeraden Jahren, durchgeführt.
  • 2000 wurden die Leistungsbewerbe zum letzten Mal veranstaltet - es waren die 44.
  • 2004 wurde die Stufe IV letzmalig in der bisherigen Form durchgeführt.

Für die Stufe 3W bzw. III-S wurde ein eigenes Abzeichen in drei Stufen geschaffen. Die näheren Details, insbesondere unter welchen Bedingungen welche Stufe erwerbbar war, sind aktuell nicht bekannt.

1997 Ktn FLA I W avers  1997 Stufe 3W bzw. III-S - Bronze
1997 Ktn FLA II W avers 1997 Stufe 3W bzw. III-S - Silber
1997 Ktn FLA III W avers 1997 Stufe 3W bzw. III-S - Gold

Eine völlig neue Form der Leistungsbewerbe gab es ab 2005 bei der mittlerweile 47. Landesmeisterschaft:

  • Stufe Bronze (jeweils A und B)
  • Stufe Silber (jeweils A und B)
  • MLB (Mannschaftsleistungsbewerb - vorher Stufe IV).

Seit diesem Jahr ist auch der Erwerb des bundeseinheitlichen Feuerwehrleistungsabzeichens in Gold in Kärnten möglich.

Zusätzlich wurde 2005 aber noch der Bewerb III-S abgehalten, wurde jedoch mit der letzmaligen Durchführung 2006 aus dem Programm gestrichen.

Diese neue Form der Leistungsbewerbe führte auch wieder zu einem neuen Leistungsabzeichen, das auch heute noch verliehen wird. Details dazu siehe unter Leistungsabzeichen Kärnten.

 



Details
Zuletzt aktualisiert: 02. Februar 2019
Historische Leistungsabzeichen

Die Geschichte der Leistungsbewerbe in Österreich reicht in die späten 1940er/frühen 1950er-Jahre zurück. Erste Ansätze gab es bereits in den 1920er- und 1930er Jahren.

Leistungsabzeichen wurden - soweit aktuell bekannt - erst Ende der 1940er-Jahre verliehen.

Hier bietet sich dem Interessierten ein breites Forschungsfeld, wenngleich der Zugang zu entsprechenden Unterlagen relativ schwierig ist, da diese häufig unbearbeitet in diversen Archiven schlummern.

Ausgangspunkt unserer Recherchen bildet der Artikel von E-BR Adolf Schinnerl auf der Homepage des ÖBFV.

Schwierig ist es auch, an historische Leistungsabzeichen zu kommen. Diese tauchen in diversen Versteigerungen nur sehr sporadisch auf und sind aufgrund des Alters häufig auch beschädigt.

Die folgenden Artikel unterliegen daher einer ständigen Adaptierung, je nach neuen Erkenntnissen bzw. der Möglichkeit des Erwerbes oder zumindest von Fotografien von historischen Leistungsabzeichen.

Soweit Daten und Fotografien vorhanden sind, werden die einzelnen Bundesländer dargestellt:

  • Oberösterreich
  • Kärnten
  • Niederösterreich Feuerwehr-Leistungsabzeichen
  • Niederösterreich Wasserwehr-Leistungsabzeichen
  • Salzburg
  • Steiermark
Details
Zuletzt aktualisiert: 21. Februar 2017
Historische Leistungsabzeichen / Oberösterreich 

Die Geschichte der Leistungsbewerbe reicht in die frühen 50er-Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück.

Der erste "offizielle" Oö. Landes-Feuerwehrleistungsbewerb wurde aber erst von 13. bis 14. Juli 1963 ausgetragen, weshalb 2012 bekanntlich in Braunau ein rundes Jubiläum gefeiert wurde.

Aber auch schon in den 50er-Jahren konnten in Bewerben auf Bezirksebene das Bronzene (ab 1951), das Silberne (ab 1954) und auf Landesebene das Goldene Leistungsabzeichen (ab 1956) erworben werden. Die damals verliehenen Leistungsabzeichen wurden bereits 1958 in einer 2. Version verliehen, die sich von der 1. Version im Wesentlichen in der Größe unterschied (Näheres im Artikel).

Am 3. Juni 1962 wurde in Linz erstmals der Oö. Landes-Wasserwehrleistungsbewerb durchgeführt, bei dem das Wasserwehr-Leistungsabzeichen in Bronze erworben werden konnte. Ab 1965 konnte das Abzeichen in Silber, ab 1971 auch in Gold erworben werden. Die Daten sind hier jedoch lediglich der Vollständigkeit halber angeführt, da sich die Beschaffenheit der Abzeichen in der nunmehr schon mehr als 50jährigen Geschichte nicht geändert hat.

Anders dagegen beim 1974 geschaffenen Funk-Leistungsabzeichen in Bronze, das nur wenige Jahre verliehen wurde. Bereits 1980, mit der Einführung des Funk-Leistungsabzeichens in Silber, erhielten diese Abzeichen ihre heutige Form.

Sieht man sich die Ausstattung der "alten" Leistungsabzeichen an, so sind diese - zumindest aus Sicht des Autors (auch wenn sich über Geschmack bekanntlich streiten lässt) - wesentlich schöner und auch aufwändiger gestaltet, was sich sicherlich auch im Preis niedergeschlagen hat. Vielleicht war letzteres - neben der bundeseinheitlichen Gestaltung - auch mit ein nicht unmaßgeblicher Grund für die Umgestaltung.

Seit 2016 wird das bundeseinheitliche Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Gold nun - zumindest in Oberösterreich - mit rotem Stoff unterlegt ausgegeben - dies gilt auch für Ersatzbeschaffungen. Offensichtlich möchte man hier wieder an die frühere Tradition anknüpfen. Im Bereich der silbernen Abzeichen ist diese Entwicklung (vorläufig?) noch nicht zu sehen.

Urteilen Sie einfach selbst und lesen Sie Details zur Entwicklung in den folgenden Artikeln:

Historische Feuerwehr-Leistungsabzeichen

Historische Funk-Leistungsabzeichen

1958 FLAB OOe Version 2 FLAB
FLAB 1958 bis 1995 FLAB ab 1996
1958 FLAS OOe Version 2 FLAS
FLAS 1958 bis 1995 FLAS ab 1996
1958 FLAG OOe Version 2 FLAG
FLAG 1958 bis 1979 FLAG 1980 bis 2015
FLAG Oe 2016 avers FLAG Oe 2016 revers
FLAG avers ab 2016 FLAG revers ab 2016
1974 FuLa OOe Version 1 FuLAB
FuLAB 1974 bis 1979 FuLAB ab 1980
Details
Zuletzt aktualisiert: 09. März 2023

Historische Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Oberösterreich 

Die Geschichte der Leistungsbewerbe reicht auch in Oberösterreich schon etliche Jahrzehnte zurück.

So berichten etwa die Oberösterreichischen Feuerwehr-Mitteilungen bereits in ihrer Folge 2/3. Jahrgang für die Monate März und April 1951 auf ihrer Titelseite: "Die Wettbewerbe wurden im Jahre 1950 begonnen. Es haben sich viele Feuerwehren daran beteiligt, obwohl sie in vieler Hinsicht eine Probe waren. Aber mit Befriedigung kann das oberösterreichische Feuerwehrkommando feststellen, daß schöne Erfolge erzielt wurden, die uns die Verpflichtung auferlegen, die Wettbewerbe weiter auszubauen und so zu gestalten, daß auch im Ernstfalle gute Leistungen erzielt werden können."

Im gleichen Artikel wird auch der Zweck der Feuerwehr-Wettbewerbe festgehalten:

  1. Die Fertigkeit in der Handhabung der Geräte zu steigern;
  2. die Kommandanten zur festen und sicheren Führung der Löschgruppe zu erziehen;
  3. die Lust und Liebe zur Feuerwehrarbeit zu steigern;
  4. aus den zahlreichen Erfahrungen der Wettbewerbe heraus die günstigste und praktischste Form für die Entwicklung eines Löschangriffes zu gewinnen.

Die Feuerwehr-Wettbewerbe sollten zunächst in drei Formen durchgeführt werden:

  1. Leistungswettbewerb für den Erwerb des Leistungsabzeichens.
  2. Löschgruppenwettbewerb für den Erwerb des Wanderpreises.
  3. Einzelwettbewerbe (Melderlauf, Zielspritzen).

Für die erfolgreiche Absolvierung des Leistungswettbewerbes war auch eine entsprechende Würdigung vorgesehen:

  • Leistungsabzeichen
    Das Leistungsabzeichen erhält jeder Mann einer Löschgruppe, wenn die Löschgruppe am Leistungswettbewerb teilnimmt und die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt:
    • Die Löschgruppe hat sich aus Mitgliedern der eigenen Feuerwehr zusammenzusetzen.
    • Die Löschgruppe hat einen Löschangriff mit zwei Rohren nach den Wettbewerbsbestimmungen vorzutragen und dabei mindestens 70 Punkte zu erreichen.
    • Jeder Angehörige der Löschgruppe muß die für den Leistungswettbewerb vorgeschriebenen 30 Fragen aus dem Gebiet des Feuerwehrwesens beantworten können.
      Bei der Prüfung werden vom Landes-Wettbewerbsleiter oder einem von ihm Beauftragten nur drei Fragen gestellt, die entweder schriftlich oder mündlich zu beantworten sind. Die Prüfung ist bestanden, wenn zwei Fragen richtig beantwortet werden. Die theoretische Prüfung kann, wenn sie nicht bestanden wurde, nach einem Monat wiederholt werden.
      Eine Wiederholung der praktischen Prüfung ist erst beim nächsten Termin der Leistungswettbewerbe möglich.

Das Leistungsabzeichen wurde damals noch per Verordnung der Landesregierung festgelegt und im Landesgesetzblatt Nr. 23 vom 30. Juli 1951 veröffentlicht:

LGBl 23 aus 1951 FLA

Interessant ist dabei insbesondere, dass bereits 1951 auch die Leistungsabzeichen in Silber und Gold geschaffen wurden, obwohl diese erst 1954 bzw. 1956 erstmals erworben werden konnten.

1951 FLAB OOe avers V 1

Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze avers
von 1951 bis 1957
Höhe 71 mm, Breite 52 mm

und revers:

1951 FLAB OOe revers V 1

Deutlich erkennbar sind das aufgesetzte Wappen, das Nadelsystem und der sehr exakt herausgearbeitete Schriftzug. Das Wappen ist übrigens - auf diesem Foto allerdings nicht erkennbar - nicht angeklebt bzw. angelötet, sondern am Abzeichen lediglich mit einem Splint direkt oberhalb des Nadelsystems befestigt.

Zumindest in den 1950er-Jahren wurden zu den Leistungsabzeichen auch noch Urkunden ausgegeben.

In jeder Urkunde wurden mit Schreibmaschine der Name, das Geburtsdatum und die Feuerwehr des Teilnehmers sowie das Datum des Leistungsbewerbs eingetragen. Zusätzlich wurde die Urkunde mit dem Stempel des OÖLFV versehen und vom Landesfeuerwehrkommandanten persönlich unterschrieben. Außerdem war die Ausstellung der Urkunden gebührenpflichtig, wie aus der Stempelmarke in Höhe von 6 Schilling ersichtlich ist.

Hier ein Exemplar aus 1954 zum Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze, das von einem Mitglied der FF Gallneukirchen erworben wurde:

1954 FLAB Urkunde 1

1954 FLAB Urkunde 2

Darüber hinaus konnten eine Siegernadel in 3 Stufen und ein Wanderpreis erworben werden:

 

  • Siegernadel in Bronze
    Die Siegernadel in Bronze erhält jeder Mann einer Löschgruppe, wenn die Löschgruppe am Abschnitts-Löschgruppenwettbewerb teilnimmt und nach den vorgeschriebenen Bedingungen die höchste Punkteanzahl erreicht hat.
    Bedingungen:
      • Die Löschgruppe hat sich aus Mitgliedern der eigenen Feuerwehr zusammenzusetzen.
      • Die Löschgruppe hat einen Löschangriff mit zwei Rohren nach den Wettbewerbsbestimmungen vorzutragen.
  • Siegernadel in Silber
    Die Siegernadel in Silber erhält jeder Mann einer Löschgruppe, die am Bezirks-Löschgruppenwettbewerb teilnimmt und nach den vorgeschriebenen Bedingungen die höchste Punktezahl erreicht hat.
    Bedingungen:
    • Teilnahmeberechtigt sind nur die beiden Löschgruppen, die beim Abschnitts-Wettbewerb den ersten und zweiten Preis erhalten haben oder, wenn es wegen zu geringer Beteiligung zu keinem Abschnitts-Wettbewerb gekommen ist, zwei Gruppen des Abschnittes.
    • Die Löschgruppe hat sich aus Mitgliedern der eigenen Feuerwehr zusammenzusetzen.
    • Die Löschgruppe hat einen Löschangriff mit zwei Rohren nach den Wettbewerbsbestimmungen vorzutragen.
  • Siegernadel in Gold
    Die Siegernadel in Gold erhält jeder Mann einer Löschgruppe, wenn die Löschgruppe am Landes-Löschgruppenwettbewerb teilnimmt und nach den vorgeschriebenen Bedingungen die höchste Punkteanzahl erreicht hat.
    Bedingungen:
    • Teilnahmeberechtigt sind die Landessiegergruppe der Freiwilligen Feuerwehren und der Betriebsfeuerwehren vom Vorjahr sowie die Löschgruppe, die beim Bezirkswettbewerb den ersten Preis erhalten hat, oder, wenn es wegen zu geringer Beteiligung zu keinem Bezirksausscheidungswettbewerb gekommen ist, eine Gruppe des Bezirkes.
    • Die Löschgruppe hat sich aus Mitgliedern der eigenen Feuerwehr zusammenzusetzen.
    • Die Löschgruppe hat einen Löschangriff mit zwei Rohren nach den Wettbewerbsbestimmungen vorzutragen.

  • Wanderpreis
    Die Landessiegergruppe gelangt in den Besitz des Wanderpreises. Der Wanderpreis wird endgültig einer Gruppe verliehen, wenn er von der betreffenden Gruppe dreimal hintereinander oder insgesamt fünfmal errungen wird.

    Den Oberösterreichischen Feuerwehr-Mitteilungen ist auf Seite 6 in Folge 6/5. Jahrgang für die Monate November und Dezember 1953 zu entnehmen, dass die Betriebsfeuerwehr der Österreichischen Bundesbahnen bereits zum dritten Mal hintereinander Landessieger bei den Betriebsfeuerwehren wurde und somit das "Silberne Strahlrohr" (Anmerkung: das offenbar den Wanderpreis darstellte) in den dauernden Besitz dieser Gruppe überging.

    Dies ist in der Geschichte der Leistungsabzeichen ein Unikat, da (siehe Oberösterreichische Feuerwehr-Mitteilungen Folge 2/6. Jahrgang März und April 1954 auf Seite 3) mit der Einführung des Silbernen Leistungsabzeichens die Löschgruppenwettbewerbe entfielen.

Entsprechend selten sind auch Exemplare der Siegernadeln zu finden. Dem Autor ist es jedoch nach jahrelanger Suche gelungen, ein Exemplar der Siegernadel in Bronze zu erwerben. 

Die Befestigung erfolgte mit einer Sicherheitsnadel, die auf der Rückseite angelötet wurde.

1953 Siegernadel OOe avers

Siegernadel in Bronze 1953, avers
Obere Breite 28 mm, Höhe 40 mm

1953 Siegernadel OOe revers

Siegernadel in Bronze 1953, revers
deutlich erkennbar die Lötung der Sicherheitsnadel

Hier Fotos von weiteren Exemplaren, die dem Autor jedoch nur leihweise zur Verfügung gestellt wurden:

1950 FLA Gruppe

1952 FLA Gruppe

Eine Vorschrift, wie die Siegernadel an der Uniform anzubringen war, bietet folgendes Bild aus den Oberösterreichischen Feuerwehrmitteilungen Folge 4/3. Jahrgang für die Monate Juli und August 1951. Unter der Überschrift "Abzeichen der Feuerwehr" wird festgestellt:
"Bei den verschiedensten Veranstaltungen wird immer wieder die Wahrnehmung gemacht, daß die Abzeichen der Feuerwehren nicht richtig getragen werden (Anmerkung des Verfassers: ein Umstand, der sich leider bis heute nicht wirklich gebessert hat). ... Um in der Tragweise dieser Abzeichen Klarheit zu schaffen, wird sie nochmals verlautbart." 
Es folgen die Vorschriften für das richtige Tragen von:
  • Medaillen
  • Siegernadel
  • Leistungsabzeichen
  • Dienstalterabzeichen
  • Verwendungsabzeichen
Im Artikel enthalten ist auch folgende Zeichnung: 

Siegernadel

Wie bereits oben beschrieben handelt es sich beim "Silbernen Strahlrohr" um ein Unikat. Dieses wird noch heute von der Betriebsfeuerwehr der ÖBB in Linz in Ehren gehalten. Für die Möglichkeit, dieses Exemplar und ein Siegerfoto fotografieren zu können, ein herzliches Dankeschön an unsere Kameraden!

1953 Silbernes Strahlrohr (2)

1953 Silbernes Strahlrohr (7)

1953 Silbernes Strahlrohr (6)

1953 Siegermannschaft (4)

Einen interessanten Einblick in das Bewerbsgeschehen bieten auch noch die Oberösterreichischen Feuerwehr-Mitteilungen in ihrer Folge 1/4. Jahrgang für die Monate Jänner und Februar 1952.

Darin wird der Ablauf des Bewerbes im Detail beschrieben und mit zahlreichen Fotos illustriert. Auch die 30 Fragen und Antworten der theoretischen Prüfung sind angeführt.

Hier einige Details zum Leistungsbewerb:

  • Das Startzeichen wird jetzt nicht mehr vom Schiedsrichter, sondern erstmals vom Gruppenkommandanten gegeben, dem damit die Leitung seiner Gruppe vollständig übergeben wird.
  • Die Arbeit der einzelnen Trupps wird nach dem Motto "Bei jeder Schlauchlegung sollen die Truppführer vorne sein" neu geregelt.
  • Zuerst findet die praktische Prüfung statt und anschließend  die theoretische Prüfung. Die theoretische Prüfung ist, soweit es die Umstände erlauben, schriftlich. Bleistift ist mitzubringen.
  • Insgesamt soll jeder Prüfling 30 Fragen aud den Bereichen Feuerwehrorganisation, Brandangriff und Gerätelehre beantworten können. Bei der Prüfung werden nur 3 Fragen gestellt, wovon 2 richtig beantwortet werden müssen.
  • Haben nicht alle Männer einer Gruppe die theoretische Prüfung bestanden, so bekommen nur diejenigen Männer der Gruppe das Leistungsabzeichen, die die Prüfung bestanden haben. Die anderen Männer können die theoretische Prüfung innerhalb von 2 Monaten nochmals wiederholen.
  • Die Geräte für den Leistungsbewerb werden von der o.ö. Landesfeuerwehrschule beigestellt.
  • Die Schiedsrichter werden vom Landesfeuerwehrkommando namhaft gemacht.
  • Der Vorführungsplatz ist von der Feuerwehr bereitzustellen, in deren Wirkungsbereich der Leistungsbewerb stattfindet.

Beim Landes-Löschgruppenwettbewerb erhält die Landessiegergruppe unverändert den Wanderpreis. Überdies erhält sie aber eine Goldmedaille, die zweitbeste Gruppe eine Silbermedaille und die drittbeste Gruppe eine Bronzemedaille im Etui.

In den Oberösterreichischen Feuerwehr-Mitteilungen Folge 6/5. Jahrgang von November/Dezember 1953 wird auf Seite 6 festgehalten, dass die Früchte der bisherigen Wettbewerbe allmählich zu reifen beginnen. Besonders hervorzuheben sei, dass sich heuer (Anmerkung: also 1953) jeder Bezirk des Landes an diesen Wettbewerben beteiligt hat. Dann kommt folgende Ankündigung: "Auch im kommenden Jahr werden die Wettbewerbe wieder durchgeführt werden. Durch die Einführung des Silbernen Leistungsabzeichens soll der Einheitsfeuerwehrmann erreicht werden."

Etwas Verwirrung herrschte zu Beginn des Bewerbsgeschehens. Mehrmals wird in den Oberösterreichischen Feuerwehr-Mitteilungen darauf hingewiesen, dass "alle Nummern in der Gruppe, einschließlich des Gruppen-Kommandanten und des Maschinisten, ausgelost werden". Oder: "Es herrscht bei den Feuerwehren oftmals die Meinung vor, daß für den Erwerb des Silbernen Leistungsabzeichens nur die Nummern 1 bis 6 auszulosen sind. Diese Auffassung ist falsch. Jeder Mann in der Gruppe wird ausgelost, somit auch der Kommandant, der Maschinist und der Melder."

1954 FLAS OOe Version 1

Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber avers
1954 bis 1957
Höhe 71 mm, Breite 52 mm

Auch zum Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber gab es eine Urkunde. Hier ein Exemplar aus dem Jahr 1955. Der oben erwähnte Kamerad von der FF Gallneukirchen hat gleich im Folgejahr auch noch die höhere Stufe errungen:

1955 FLAS Urkunde 1

1955 FLAS Urkunde 2

Ein interessantes Detail gibt es aus der Nachkriegszeit auch noch zu berichten: Viele unserer Kameraden waren im Krieg gefallen oder verwundet aus diesem zurückgekehrt, sodass einerseits die "ganz alte" Generation nach wie vor zu Einsätzen ausrücken musste, andererseits aber auch zahlreiche Invalide in unseren Reihen zu finden waren.

Um auch diesen den Erwerb des Silbernen Leistungsabzeichens zu ermöglichen, wurde erstmals am Samstag, den 13. November 1954, in der Landesfeuerwehrschule eine Leistungsprüfung nach den Sonderbestimmungen abgehalten. Teilnahmeberechtigt waren Feuerwehrmänner, die

  • das 60. Lebensjahr überschritten haben oder
  • eine Invalidität mit einer mehr als 50prozentigen Arbeitsbehinderung

nachweisen können. Die Prüfungen wurden mündlich abgenommen und bestanden aus einer Prüfung über das Arbeiten in der Gruppe und in der schriftlichen Beantwortung der für den Erwerb des Silbernen Leistungsabzeichens vorgesehenen Fragen.

Erstmals in der letzen Ausgabe der Oberösterreichischen Feuerwehr-Mitteilungen Folge 6/Jahrgang 4 für November und Dezember 1954 wurde auf Seite 5 unter der Überschrift "Kommt das Leistungsabzeichen in Gold?" die höchste Stufe erstmals angesprochen.

Offenbar wurde das Thema bei den Feuerwehren schon rege diskutiert, sodass sich die Redaktion veranlasst sah, darauf mit einem eigenen Artikel einzugehen. Inhaltlich wurde bestätigt, dass "bereits Besprechungen im Schoße des Landes-Feuerwehrkommandos über die Einführung eines Leistungsabzeichens in Gold geführt worden sind und auch geführt werden! Endgültige Beschlüsse sind aber noch nicht gefaßt worden....Die für den Erwerb des Leistungsabzeichens in Gold zu erfüllenden Bedingungen sind natürlich ebenfalls noch nicht endgültig festgelegt....Auf Grund der bisher schon geführten Besprechungen kann aber schon heute gesagt werden, daß die Bedingungen zum Erwerb des Leistungsabzeichens in Gold selbstverständlich schwieriger und der zur Prüfung vorgeschriebene Stoff umfangreicher sein wird als jener für das bronzene bzw. silberne Leistungsabzeichen!

Klar gestellt wurden auch folgende Voraussetzungen:

  • Vorheriger Erwerb des bronzenen und des silbernen Leistungsabzeichens
  • Besuch der Oberstufe des Chargen-Lehrgangs an der Landesfeuerwehrschule mit erfolgreich abgelegter Prüfung

Angekündigt wurde, dass mit der Einführung der Wettbewerbe voraussichtlich im Frühjahr 1956 zu rechnen ist, was dann auch tatsächlich der Fall war.

Hier nochmals alle drei Leistungsabzeichen
der 1. Version ab 1951/1954/1956
Höhe 71 mm, Breite 52 mm:

1951 FLAB

1954 FLAS

1956 FLAG

Ab 1958 wurden neue Leistungsabzeichen ausgegeben. Diese unterschieden sich von der 1. Version im Wesentlichen in fünf Punkten:

  • die 1. Version war - wenn auch fast unmerklich - schlanker
  • die 2. Version war deutlich kleiner
  • bei der 2. Version waren die Leistungsabzeichen in Silber und Gold mit Stoff unterlegt
  • bei der 1. Version war das Landeswappen jeweils im Original, während es bei der 2. Version auch Varianten gab, bei denen das Landeswappen jeweils in Bronze, Silber bzw. Gold ausgeführt war
  • überdies wurde eine neue Form des Erzherzogshutes gewählt (entsprach schon die bisherige nicht exakt der per Landesgesetz vorgeschriebenen Form, wich die neue nun schon sehr deutlich ab - vielleicht war dies auch nur eine Konzession an eine einfachere und damit billigere Produktionsmöglichkeit)

Nachstehendend das Landeswappen von Oberösterreich mit Erzherzogshut:

Landeswappen OOe

offizielle Darstellung gemäß LGBl 19/1949, in gleicher Form nochmals enthalten in LGBl 126/1997
der Erzherzoghut erscheint hier in einer relativ "geraden" Form

 

Landeswappen OOe V 1

Wappen aus dem Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze von 1951 bis 1957
der Erzherzoghut wird hier in einer sehr "runden" Version dargestellt

OOe Landeswappen V 3

Wappen aus dem Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze Version 1
die "runde" Form wird beibehalten, die drei Erhebungen im roten Feld verschwinden jedoch gänzlich

OOe Landeswappen V 2

Wappen aus dem Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze Version 2
nach wie vor in der "runden" Form, das Kreuz ist nur noch aufgemalt

OOe Landeswappen V 1

Wappen aus dem Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold Version 2
die gesamte Form des Herzogshutes ist nur noch aufgemalt

Zunächst einmal die beiden Abzeichen im Vergleich:

1951 1958 FLAB OOe Vergleich

1958 FLAB OOe V 1  massiv gepraegt avers

Hier nun das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze avers
Version 1 - massiv geprägt
Wappen (inkl. Adler!) in der Farbe des Abzeichens
von 1958 bis 1995
Höhe 56 mm, Breite 41 mm

und revers:

1958 FLAB OOe V 1 massiv gepraegt revers

Sehr schön zu erkennen ist, dass bei dieser Version das Wappen nicht aufgesetzt, sondern gleich mitgeprägt wurde.

1958 FLAB OOe V 2 hohl gepraegt avers

Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze avers
Version 2 - hohl geprägt
Wappen im Original
von 1958 bis 1995
Höhe 56 mm, Breite 41 mm

und revers:

1958 FLAB OOe V 2 hohl gepraegt revers

Deutlich sichtbar ist die hohle Prägung.
Wer genau hinsieht, erkennt auch ganz oben direkt über dem Nadelsystem
an der unterschiedlichen Farbe, dass das Wappen aufgesetzt ist.

1958 FLAB OOe V 3 hohl gepraegt avers

Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze avers
Version 3 -hohl geprägt
Wappen im Original - jedoch Schriftzug OÖLFV nicht vollständig ausgestanzt
von 1958 bis 1995
Höhe 56 mm, Breite 41 mm

und revers:

1958 FLAB OOe V 3 hohl gepraegt revers

Auch hier ist das Wappen aufgesetzt.
Ob es sich bei der mangelhaften Stanzung lediglich um einen Produktionsfehler
oder um eine gewollte Vereinfachung des Produktionsvorganges handelt,
ist dem Autor unbekannt.

1958 FLAB OOe Version 2

 Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze avers
Version 4 - hohl geprägt
Wappen im Original

von 1958 bis 1995
Höhe 55 mm, Breite 41 mm

Hier ist erstmals auch die Farbe Bronze gut erkennbar.
Bei den vorher gezeigten Versionen erkennt man die Stufe Bronze
primär an der fehlenden Hinterlegung mit Stoff (dazu gleich unten).
Auch erinnert das verwendete Metall - gerade bei der massiv
geprägten Variante aus 1958 - viel eher an Zinn.

1958 FLAS OOe Version 2

Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber avers
Version 1 - hohl geprägt
rote Unterlage aus Filzstoff
Wappen im Original aufgesetzt

1958 bis 1995
Höhe 56 mm, Breite 41 mm

1958 FLAS OOe V 1 hohl gepraegt avers

Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber avers
Version 2 - hohl geprägt

rote Unterlage aus Filzstoff
Wappen in Silber mitgeprägt

1958 bis 1995
Höhe 56 mm, Breite 41 mm

und revers:

1958 FLAS OOe V 1 hohl gepraegt revers

1958 FLAG OOe V 1

Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold avers
Version 1 - hohl geprägt
weiß-rote Unterlage aus gewebtem Band
Wappen in Gold aufgesetzt
1958 bis 1979
Höhe 56 mm, Breite 41 mm

1958 FLAG OOe V 2

Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold avers
Version 2 - hohl geprägt
weiß-rote Unterlage aus gewebtem Band
Wappen in Gold mitgeprägt
1958 bis 1979
Höhe 56 mm, Breite 41 mm 

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